Probleme mit den PCR-Tests sorgen in Österreich für heftige Diskussionen. Im Burgenland hat das Land mit einem zusätzlichen Labor vorgesorgt. Betrieben wird es von den Unternehmen Sanochemia und Haemo Pharma in Neufeld. Die Testkapazität wird damit erhöht, um Spitzen abdecken zu können.
Der Startschuss für das Projekt fiel Anfang Dezember. Die Unternehmen traten unabhängig voneinander ans Land heran, um die Kapazität für PCR-Tests zu erhöhen. Entschieden wurde, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam ein Labor einzurichten. Bis zu 21.000 Tests können hier pro Woche ausgewertet werden.
Mit dieser Initiative wollen wir einen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie leisten. Zugleich sehen wir unser Unternehmen auch als Impulsgeber für die gesamte Region.
Thomas Erkinger, Geschäftsführer Sanochemia
Mittlerweile herrscht auf dem Sanochemia-Werksgelände in Neufeld bereits rege Betriebsamkeit. Aktuell sind 25 Mitarbeiter im neuen Labor beschäftigt. Mit einem ausgefeilten Logistiksystem werden täglich PCR-Tests aus den sechs burgenländischen Impf- und Testzentren zur Auswertung vorbeigebracht. Momentan sind es rund 1000 Proben am Tag. „Der Aufbau im Dezember war natürlich eine sehr anstrengende Phase. Dank des großen Einsatzes unserer Mitarbeiter haben wir das aber wirklich schnell hinbekommen“, meint Sanochemia-Geschäftsführer Thomas Erkinger im Rückblick.
Sobald die Tests eintreffen, werden sie von den Mitarbeitern erfasst. Danach kommen die Proben für 30 Minuten in eine Art „Backofen“, um alle Viren unschädlich zu machen. Eine Übertragung auf die Mitarbeiter wird somit verhindert. Gleichzeitig bleibt genug RNA-Material übrig, um eine mögliche Infektionen nachweisen zu können.
Probenauswertung dauert zwischen 4 und 5 Stunden
Nach diesen Vorbereitungen beginnen dann die Mitarbeiter, das Virus genauer unter die Lupe zu nehmen. Durch ein aufwendiges Verfahren wird der CT-Wert der Probe bestimmt – der Nachweis, ob eine Infektion mit dem Coronavirus gegeben ist. Jede Probe wird einzeln überprüft. Dieser eigentliche Prozess der Auswertung dauert rund vier bis fünf Stunden. „Berücksichtigt werden müssen aber die unterschiedlichen Anlieferungswege von den Testzentren und die jeweilige Menge der Proben“, erklärt Markus Mateyka, Geschäftsführer der Sanochemia Labor. Durch Automatisierungen sollen die Kapazitäten in den nächsten Wochen aber weiter erhöht werden.
Wir arbeiten laufend an der Automatisierung des gesamten Prozesses, um die Kapazitäten für die PCR-Tests in den nächsten Wochen noch weiter erhöhen zu können.
Markus Mateyka, Geschäftsführer Sanochemia Labor
Behördlich angeordnete Tests haben Vorrang
Die Reifeprüfung für das neue Labor könnte in den nächsten Wochen kommen, wenn die Infektionszahlen – wie erwartet – durch die Omikron-Welle deutlich nach oben gehen werden. Dann werden hier vor allem behördlich angeordnete Tests ausgewertet, um etwa den Status von Kontaktpersonen rasch abklären zu können.
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