„Wir hatten schon Studierende aus Syrien, Frankreich, sowie Nichtbinäre und auch Transpersonen in unserem Studiengang“, erzählt Leiterin Amélie Niermeyer, während sie die Fotogalerie der einzelnen Jahrgänge im Sekretariatsbereich ihres Schauspielinstituts betrachtet.
Während in einigen kulturellen Einrichtungen Diversität und Vielfalt noch Modeworte sind, sind sie am Institut von Niermeyer gelebter Alltag. Und das seit Jahren. „Ich meine, wir waren eine der ersten deutschsprachigen Schauspielschulen, die sich so etwas getraut hat – und vor allem daran geglaubt hat“, so Niermeyer.
Jährlich bewerben sich bis zu 500 junge Schauspielbegeisterte an Salzburgs einziger öffentlicher Schauspielschule. Wie auch der 25-jährige Markus Degenfeld aus Wien. Seit seinem 16. Lebensjahr begleitet ihn der Traum, Schauspieler zu werden. Noch länger begleitet ihn aber sein Rollstuhl. Seit einem Autounfall vor 20 Jahren ist er auf diesen angewiesen. „Ich sehe meinen Rollstuhl nicht als Hindernis, sondern als Chance“, erzählt der 25-Jährige selbstbewusst. „Man muss sich im Leben nur trauen.“
Degenfeld hat das gleiche Auswahlverfahren durchlaufen, wie alle anderen Bewerber auch – 12-stündige Vorsprech-Marathons inklusive. „Das war schon echt anstrengenden und ich war sehr erleichtert, als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich angenommen wurde“, erzählt Degenfeld. Besonders seine Eltern und seine Taufpatin hätten ihn stets auf diesem Weg unterstützt.
Wo ihn sein Weg wohl in zehn Jahren hingeführt haben wird? „So weit in die Zukunft plane ich nicht“, so der 25-Jährige. „Ich bin sehr glücklich, dass ich es ans Mozarteum geschafft habe. Und das gleich beim ersten Vorsprechen.“
Es werden sicherlich noch mehr davon im Laufe seiner Karriere folgen.
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