Er verhöhnte Bundeskanzler Karl Nehammer, beschimpfte die Regierung, verspottete Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres und verunglimpfte Journalisten. FPÖ-Chef Herbert Kickl stellte sich als Stargast der Demonstration am Samstag in der Wiener Innenstadt immer mehr ins Corona-Abseits.
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und ein Südtiroler Impfgegner gaben die Einpeitscher für den blauen Parteichef. Die beiden brüllten sich die Seele aus dem Leib, der Ton war aggressiv. Zu hören war „auf in die Schlacht“ oder „bis zum letzten Atemzug“.
Herbert Kickl holte anschließend zu einem Rundumschlag aus und beleidigte so gut wie alle, die ihm einfielen. Er verhöhnte Bundeskanzler Karl Nehammer, mit dem er einst in einer Regierung gesessen ist, und gefiel sich in der Rolle des Brachial-Rhetorikers. Nicht verstecken konnte Kickl, dass er immer noch beleidigt ist, weil er nach dem Ibiza-Skandal aus dem Innenministerium ausziehen musste.
Das Publikum, das Kickl zujubelte, schwenkte Q-Anon-Plakate (Verschwörungstheoretiker mit rechtsextremem Hintergrund, die glauben, dass eine satanistische Elite Kinder entführt und ermordet, um aus ihrem Blut ein Verjüngungsserum zu gewinnen), auch „Impfen macht frei“ war zu lesen (in Anlehnung an den Nazi-Spruch „Arbeit macht frei“, der Toraufschrift im KZ Auschwitz). Nicht alle in der FPÖ freuen sich über solche Fans.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.