Eine Kärntner Pflegerin, die in einem Kabeg-Haus tätig ist, schildert im „Krone“-Interview ihre Erlebnisse.
Wie sieht Ihr klassischer Arbeitsalltag derzeit aus?
Das kann ich nicht genau sagen, da ich ständig aushelfen muss. Ich habe meine fixe Station verlassen müssen und wurde auf unbestimmte Zeit woanders stationiert.
Warum und seit wann ist das so?
Das fing mit der Corona-Pandemie an. Je nachdem wo Not am Mann ist, werde ich hingeschickt. Das erfahre ich oft erst einen Tag vorher oder sogar nur wenige Stunden vor bzw. direkt zu Dienstbeginn. Ich kann mich im Vorfeld nie darauf einstellen, wo ich arbeiten werde und wie lange. Es kommt auch vor, dass ich nach kurzer Zeit wieder heimgeschickt werde. Man wird einfach herumgereicht.
Werden Sie auf allen Abteilungen eingeteilt?
Grundsätzlich ja, das ist ja das große Problem. Es ist ein Unterschied, ob ich auf einer internen oder einer chirurgischen Abteilung arbeite. Und jeder Stationsablauf ist anders. Ich weiß nicht, wo die Pflegeprodukte sind, kenne die Kollegen nicht und mir sind vor allem die Patienten fremd. Ich kenne weder deren Krankheitsbilder noch die Vorerkrankungen. Man wird einfach eingeteilt und es fehlt die Zeit, dass man sich wichtige Informationen aus den Dokumenten holen kann. Da stellt sich mir oft die Frage, ob ich in dem Fall überhaupt eine Hilfe bin.
Was wäre, wenn Sie sich weigern würden, aushelfen zu gehen?
Wenn man dem nicht nachkommt, muss man sein Freizeitguthaben oder den Urlaub, für den man das ganze Jahr gearbeitet hat, konsumieren. Dabei möchte ich natürlich auch im Sommer etwas davon haben und nicht alles zu dieser Zeit verbrauchen. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, aber diese Herumschickerei ist einfach frustrierend und schürt die Unzufriedenheit der Mitarbeiter.
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