Über 100 Schulen

„Nicht mit uns!“: Schüler rufen Warnstreik aus

Österreich
17.01.2022 10:06

Bereits vergangene Woche haben sich Dutzende Schüler aus ganz Österreich mit einem offenen Brief an Bildungsminister Martin Polaschek und die Bundesregierung gewandt. In dem Schreiben fordern sie eine faire Matura und das Stoppen einer geplanten Durchseuchung von Kindern und Jugendlichen. Bis Montag solle der Bildungsminister auf die Schülerschaft zugehen. Bislang gab es keine Reaktionen aus der Regierung. Am Dienstag soll die Schulbank leer bleiben.

Über 100 Schulen in Österreich sollen am Dienstag, dem 18. Jänner streiken. Damit wollen die Schüler unmissverständlich zeigen, dass sie nicht länger bereit sind, die verantwortungslose Politik der Bundesregierung mitzutragen. In dem offenen Brief, der von Dutzenden Schülervertretern unterzeichnet wurde, formulieren die Jugendlichen deutlich ihre Forderungen:

  • Ein klares Nein zur geplanten Durchseuchung von Kindern und Jugendlichen

  • Langfristige Sicherheitskonzepte für Schulen inklusive Luftreiniger, CO₂-Messgeräte und Covid-Aufklärungskampagnen

  • Deutliche Anpassungen bei den diesjährigen Abschlussprüfungen

  • Aufstockung des schulpsychologischen Personals

  • Einen ehrlichen öffentlichen Diskurs über Maßnahmen für unsere psychische Gesundheit

Zudem hat eine begleitende Petition bis dato über 9000 Unterstützer sammeln können.

Keine Reaktion von Polaschek
„Wir haben Minister Polaschek bis heute Montag Zeit gegeben, unsere Anliegen anzuhören und auf uns zuzugehen. Er hat sich dagegen entschieden. Wir müssen unser Mitspracherecht nun also durch Streiks einfordern“, so Initiator und Schulsprecher Mati Randow, an dessen Schule am Dienstag die gesamte Oberstufe ab 11:15 Uhr streiken wird.

Zitat Icon

Erneut erleben wir, dass sich die politisch Verantwortlichen nicht für uns interessieren.

Schulsprecher Mati Randow

„Unsere Generation hat ein stark ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. Wir wissen, dass wir gegen die Ungerechtigkeit, mit der wir tagtäglich konfrontiert sind, nur zusammen ankommen können. Deshalb streiken wir von Vorarlberg, über die größte Schule Europas HTL Mödling, bis zur Graphischen in Wien. Wenn sich nichts grundlegend ändert, wird der Dienstag nicht der letzte Tag sein, an dem wir streiken“, so der unabhängige Bundesschülervertreter Philip Rattacher und Flora Gürth, Organisatorin der Wiener Streiks.

Erleichterungen möglich 
Von Polaschek persönlich gab es bisher noch keine Erklärung. Laut APA-Anfrage hieß es aber aus dem Bildungsministerium, dass man mit der Schülervertretung laufend in Kontakt sei und über die Forderungen einer freiwilligen mündliche Matura sowie die Kürzung der Themenbereiche bei der schriftlichen Reifeprüfung gesprochen habe. An der Maturaregelung wolle man festhalten. Die gute Nachricht: Es soll dennoch Erleichterungen geben, wie etwa die mögliche Einschränkung der Themenbereiche bei der mündlichen Matura und den späteren Abgabetermin der vorwissenschaftlichen Arbeit. 

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