Der serbische Tennisstar Novak Djokovic hat am Sonntag im Streit um sein Visum vor dem australischen Bundesgericht verloren und das Land verlassen müssen. Im Folgenden Reaktionen internationaler Medien:
Italien:
„Corriere dello Sport“: „Djokovic, das Rennen ist aus: Nichts mit Australian Open.“
„Gazzetta dello Sport“: „DjoKOvic. Rausgeworfen aus seinem Garten Eden. Die Australian Open, die er neunmal gewonnen hat, sind nicht mehr das Paradies für Novak Djokovic, sicherlich nicht in diesem Jahr und vielleicht nie mehr. (...) Es endet nach zwölf unwirklichen Tagen eines der dunkelsten und kontroversesten Kapitel in der jüngeren Tennis- und Sport-Geschichte.“
Frankreich:
„Le Figaro“: „Novak Djokovic ist “extrem enttäuscht„ aus Australien abgereist. Sein sowieso schon bröckelndes Image ist wegen seiner Fehler (im besten Fall) und seiner Lügen (im schlechtesten Fall) schwer beschädigt. Wenn man es ihm schon nicht zum Vorwurf machen kann, dass er eine Corona-Impfung verweigert hat, kann man doch sagen, dass der Weltranglisten-Erste nicht hinter dieser Entscheidung stand. Denn sonst hätte er freiwillig von einer Teilnahme am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres absehen müssen. Er hat eine extreme Starrköpfigkeit an den Tag gelegt und seine Kommunikation hatte er nicht im Griff. Das waren zu viele Fehler für einen einzelnen Mann, der ohnehin schon die Meinungen spaltet.“
„L‘Est Républicain“: „Es ist einfach unmöglich, angesichts des wechselhaften australischen Schicksals von Novak Djokovic Mitleid zu empfinden. Djokovic ist von seiner eigenen Inkonsequenz gelähmt worden. Das weltweite Psychodrama, das uns der beste Tennisspieler des Planeten aufgezwungen hat, ist lächerlich.“
Großbritannien:
„The Guardian“: „Es war eine unerfreuliche Woche für die Regierung, aber das Ergebnis zeigt einmal mehr, dass Australiens Einwanderungsgesetze so hart geschrieben sind wie sie auch angewendet werden.“
Spanien:
„La Vanguardia“: „Die Regeln gelten für alle. Djokovic wollte gegen die ganze Welt antreten und hat den Kampf vor Gericht verloren. Und wenn er sich nicht impfen lässt, steht ihm ein schweres Jahr bevor, da er unter anderem nicht in den USA wird spielen können. Und auch seine Teilnahme in Wimbledon dürfte sehr kompliziert sein. Das könnte seiner Karriere ernsthaft schaden.“
Schweiz:
„Neue Zürcher Zeitung“: „Es war das lächerliche Ende einer unwürdigen Affäre, die vor allem Verlierer produzierte. Der erste Verlierer ist natürlich Djokovic, der sich in die Idee verrannt hatte, als Ungeimpfter am Australian Open teilzunehmen. Verlierer ist überdies die australische Regierung, welche mit der absurden Argumentation, der weltbeste Tennisspieler sei eine Gefahr für das Land, die Gewaltentrennung außer Kraft gesetzt und einen ersten Richterspruch missachtet hat. Verlierer sind aber auch die Organisatoren der Australian Open, die Djokovic mit einer Ausnahmebewilligung ins Land gelockt hatten, die sich später als wertlos und eigentlicher Ursprung der Posse erwies.“
Polen:
„Gazeta Wyborcza“: „Djokovic wird also nicht zum zehnten Mal bei den Australian Open spielen. Es ist überhaupt nicht klar, ob er jemals wieder bei den Australian Open dabei sein wird, denn die gestrige Gerichtsentscheidung über eine Ausweisung ist verbunden mit einem Einreiseverbot für drei Jahre. Es ist auch ungewiss, wie es mit Siegen aussehen wird, denn die Schlinge um Impfgegner zieht sich auch in anderen Ländern wie Frankreich immer weiter zu. Und Impfgegner, die in den offiziellen Anti-Epidemie-Formularen lügen wie Djokovic bei seiner Einreise nach Australien, erwartet in vielen Ländern eine bürokratische und gerichtliche Hölle. Warum lässt er sich nicht einfach impfen? Warum lügt er lieber und windet sich? Warum wirft er seinen Traum in den Mülleimer, der größte Sportler auf der Welt zu werden?“
Russland:
„Sport-Express“: „Der serbische Star und Impfgegner, der zehn Tage in der Schwebe hing, verlässt den gar nicht gastfreundlichen Grünen Kontinent.“
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