Geiselnahme in Texas

Rabbi schildert Flucht: „Warf Sessel nach Täter“

Ausland
17.01.2022 18:56

Bei der Geiselnahme in einer Synagoge im US-Bundesstaat Texas konnten sich die Festgehaltenen nach eigenen Angaben schließlich selbst befreien. Eine der Geiseln, Rabbi Charlie Cytron-Walker, sagte am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS, als er eine Gelegenheit gesehen habe, habe er einen Sessel auf den Täter geworfen und sei gemeinsam mit den anderen Geiseln geflüchtet. Sie hätten sich befreien können, „ohne dass ein einziger Schuss fiel“.

Der mutmaßliche Täter, vom FBI mittlerweile als britischer Staatsbürger Malik Faisal Akram identifiziert, hatte Cytron-Walker und drei andere Personen am Samstag in der Synagoge in Colleyville nahe Dallas als Geiseln genommen. Eine Geisel wurde am frühen Samstagabend freigelassen. Die übrigen Festgehaltenen kamen erst ein paar Stunden später frei.

Weiterhin unklar, wie der Täter starb
Alle vier blieben unverletzt. Der Täter kam ums Leben. Ursprünglich hatte es geheißen, Spezialkräfte seien in das Gotteshaus eingedrungen und hätten die Geiseln befreit. Die Polizei hat sich bisher nicht im Detail zu den Umständen rund um das Ende der Geiselnahme geäußert und auch offen gelassen, wie genau der Täter starb.

Cytron-Walker sagte, in der letzten Stunde der Geiselnahme habe sich die Lage verschlechtert. Der Täter habe nicht bekommen, was er wollte. „Es sah nicht gut aus“, erzählte der Rabbi. „Wir hatten große Angst.“ Als sich die Gelegenheit geboten habe, seien sie geflüchtet.

Unter Vorwand in Synagoge gelangt
Der Geiselnehmer drang nach Angaben des Rabbiners nicht gewaltsam in die Synagoge ein. Er klopfte an eine Tür und bat um Einlass - wohl unter dem Vorwand, er suche Obdach.

Cytron-Walker sagte, er habe den Mann hereingelassen, ihm einen Tee gemacht und sich mit ihm unterhalten. In diesem Moment sei ihm nichts Verdächtiges aufgefallen. Erst bei dem anschließenden Gottesdienst, als er mit dem Rücken zu dem Mann gestanden sei, habe er ein Klicken gehört. „Und es stellte sich heraus, dass das seine Waffe war.“ Der Rabbi betonte, die anderen Geiseln und er seien nicht körperlich verletzt worden. Doch die Situation sei sehr bedrohlich gewesen. „Wir sind noch dabei, das zu verarbeiten.“

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