Warnung vor Infektion
Omikron: Chinas Angst vor Paketen aus dem Ausland
Um die weitere Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu verhindern, versuchen nun Chinas Behörden, die Zahl der Pakete aus dem Ausland zu reduzieren. An die Bevölkerung erging bereits der Appell, weniger Waren außerhalb des Landes zu bestellen. Auch internationale Briefsendungen sollten auf ein Minimum reduziert werden, erklärte der Staatssender CCTV in den sozialen Medien.
Pakete und Umschläge vor allem aus dem Ausland sollten möglichst im Freien geöffnet werden und die Empfänger dabei auf jeden Fall Masken und Handschuhe tragen. Postbeamte, die mit Auslandssendungen in Berührung kommen, müssen vollständig geimpft sein. Die chinesische Post klebt zudem Aufkleber auf Auslandspost, die die Empfänger zur raschen Desinfizierung des Inhalts auffordern.
Erster Omikron-Fall im Zusammenhang mit Paket?
Hintergrund sind Andeutungen der chinesischen Behörden, dass der erste Fall der hoch ansteckenden Corona-Variante im Land im Zusammenhang mit einem Paket stehen könnte, das aus Kanada über die USA und Hongkong nach China kam. Der Fall zeige die Dringlichkeit, sich selbst zu schützen, so CCTV.
Zuvor hatte die Volksrepublik bereits die These vertreten, Corona könne durch Import-Tiefkühllebensmittel verbreitet werden. Die WHO hält dies für unwahrscheinlich. Chinas Staatsmedien verbreiten zudem immer wieder, dass das Coronavirus schon vor seiner Entdeckung im chinesischen Wuhan Ende 2019 im Ausland existiert habe.
Dass die chinesischen Behörden, mit dem Ziel einer Null-Covid-Politik vor Augen, mitunter sehr drastische Maßnahmen erlassen und diese auch exekutieren, hat sich in der Vergangenheit bereits gezeigt. So dürfen in Cluster-Gebieten Bewohner ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr verlassen, immer wieder werden Millionenstädte komplett abgeriegelt und deren Bevölkerung durchgetestet. In der Nacht werden Straßenzüge desinfiziert. Hintergrund sind auch die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Peking. Die Regierung will unter allen Umständen verhindern, dass die Corona-Pandemie das Sportevent erheblich stört.
Hongkong: 2000 Haustiere sollen getötet werden
Nun sollen in der Sonderverwaltungszone Hongkong an die 2000 kleine Haustiere getötet werden, nachdem mehrere Hamster positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Der Verkauf in einem Tiergeschäft, dessen Besitzerin ebenfalls infiziert ist, ist gestoppt worden. Kunden, die kürzlich Tiere dort gekauft haben, werden nun im Rahmen eines Contact Tracing ausgeforscht. Alle betroffenen Tiere würden auf das Coronavirus getestet. Sollte der Test positiv ausfallen, müssten sich die Besitzer in Quarantäne begeben, ebenso wie Besucher der jeweils betroffenen Tierhandlung.
Die Behörden räumten dabei ein, dass es bisher keine Belege dafür gebe, dass Haustiere Sars-CoV-2 auf Menschen übertragen - man wolle aber Vorsicht walten lassen. Die „South China Morning Post“ zitierte allerdings eine Quelle, wonach es Hinweise gebe, dass eine Übertragung vom Tier auf den Menschen vorliege.
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