Die „Krone“ hat bereits ausführlich berichtet: Weil mancher Corona-Drittstich ein paar Tage vor der vorgesehenen 120-Tage-Frist erfolgte, wird im Grünen Pass nicht „3/3“ angezeigt. Eine weitere Hürde sind die Vornamen. Sie stammen aus dem Personenstandsregister und decken sich oft nicht mit jenen im Ausweis.
„Boostern, boostern, boostern“, diese Aufforderung hört man von Politikern und Experten nahezu täglich. Viele sind dem längst gefolgt. Manche um ein paar Tage zu früh. Wie Hubert P. aus Oberösterreich. Er wurde auf Empfehlung seiner Ärztin am 15. Oktober zum dritten Mal geimpft. Genau 109 Tage nach seiner zweiten Impfung und um elf Tage zu früh für die Eintragung im Grünen Pass. „Ich habe alles versucht, kontaktierte die AGES, ELGA und die Ärztin, aber niemand konnte mir helfen“, wandte sich Herr P. schließlich an uns.
Wie viele andere Geboosterte, die nicht verstehen, warum ihr Drittstich wegen weniger Tage nicht eingetragen wird. Medizinische oder epidemiologische Gründe dafür kann es wohl kaum geben, wenn selbst Ärzte vor Ablauf der 120-Tage-Frist zum Boostern raten.
Ihre Ombudsfrau kann nicht nachvollziehen, warum diese Grenze so streng gehandhabt wird. Auf unsere Frage, ob eine Änderung angedacht ist, gab es aus dem Gesundheitsministerium aber leider keine Antwort. Volksanwalt Bernhard Achitz bezeichnet das Vorgehen gar als Schildbürgerstreich. Sowohl EU-Recht als auch das Epidemiegesetz würden die Eintragung vorsehen. Die Volksanwaltschaft wolle Druck ausüben, bis eine Lösung im Sinne der betroffenen Menschen gefunden sei.
Name ist nicht gleich Name
Nicht mit Fristen, dafür mit Vornamen haben andere Geimpfte zu kämpfen. Wer mehrere hat, muss nicht alle in Pass oder Führerschein eintragen. Das Impfzertifikat ist aber automatisch auf die Vornamen laut Personenstandsregister ausgestellt. Peter Z. ist einer der Betroffenen: „Mein zweiter Vorname scheint in keinem Ausweis auf. Bei 2G-Kontrollen hatte ich deshalb schon Probleme, weil es im Grünen Pass leider anders steht.“
Laut AGES wird an einer Lösung gearbeitet. Bis dahin bliebe die Neuausstellung des Reisepasses. Wer hat das alles ausgeheckt
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