Die einzige Dringliche Anfrage bei der steirischen Landtagssitzung am Dienstag befasste sich mit den möglichen Veränderungen beim Grazer Ärztenotdienst. In der zweiten Nachthälfte könnte er eingestellt werden - Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) begründet das mit mangelnder Auslastung zu dieser Zeit. Künftig soll es zudem neue zwei Standorte in Graz geben.
KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler betonte in ihrer Anfrage, dass sie bereits im Frühjahr 2021 auf mögliche Verschlechterungen beim Grazer Ärztenotdienst hingewiesen habe. Nun steht ja tatsächlich im Raum, dass es ihn zwischen 23 und 7 Uhr nicht mehr geben soll. Zudem könnten Patienten nicht mehr zu den Räumlichkeiten am Marburger Kai kommen. Klimt-Weithaler betonte, dass die Stadt Graz (dort ist ihr Parteikollege Robert Krotzer zuständig) weiterhin eine Finanzierung über 350.000 Euro zusagt.
Auslastung ab 23 Uhr gegen null
Juliane Bogner-Strauß beeindruckt diese Summe nicht - das seien nur 0,33 Cent pro Tag und Bewohner. Entscheidend seien aber Daten und Fakten: Demnach gehe die Auslastung des Ärztenotdienstes ab 23 Uhr gegen null, daher sei er ab dieser Zeit zu hinterfragen. Von 0 bis 7 Uhr gab es nur 1000 Visiten pro Jahr, in dieser Zeit haben auch nur 158 Personen die Räumlichkeiten am Marburger Kai aufgesucht (Jahr 2020) - „nicht einmal jeden zweiten Tag einer“. Sprich: Es gibt keine nennenswerte Entlastung für Spitalambulanzen.
Bogner-Strauß spricht von einer „objektiv bescheidenen Leistungsbilanz“ und „offensichtlich notwendigen Reformschritten“, die nicht gesetzt wurden. Es würde strukturelle und administrative Mängel geben. Die Räumlichkeiten am Marburger Kai seien ursprünglich auch nur als Ruheraum für die Ärzte gedacht. Künftig soll es zwei Standorte in Graz geben: einen am linken, den anderen am rechten Murufer. Wo genau sie liegen, ist laut ihrem Büro noch offen.
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