Am 20. Jänner ist „Penguin Awareness Day“. Ein Anlass, um auf die schrumpfende Pinguin-Population aufmerksam zu machen. Denn die liebenswerten Watscheltiere sind durch Erderhitzung, industrielle Fischerei und Mikroplastik bedroht. Bereits jetzt zeigen Studien, dass bestimmte Arten der flugunfähigen Tiere aussterben werden, wenn sich nichts ändert.
Zwei Drittel aller Pinguinarten sind heutzutage schon bedroht. Denn vielen Pinguinen schmilzt im wahrsten Sinne des Wortes der Boden unter den Füßen weg. Die Klimakrise trifft Pinguine in der Antarktis besonders hart. Drastischer Temperaturanstieg lässt ihre Heimat schmelzen, Nahrungsquellen versiegen und ganze Kolonien zusammenbrechen.
„Durch industrielle Fischerei landen Pinguine außerdem als Beifang qualvoll in den Netzen der Industrie. Wollen wir die Pinguine retten, müssen wir die Klimakrise bekämpfen und weitreichende und starke Meeresschutzgebiete umsetzen,“ so Meeresexperte Lukas Meus.
Kaiserpinguine bald ausgestorben?
Eine US-Studie aus dem letzten Jahr zeigt anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen über die Kaiserpinguine - die größten ihrer Art - die verheerende Situation der Eisbewohner. 14 internationale Wissenschaftler haben sich dabei verschiedene Erderhitzungsszenarien analysiert und errechnet, welche Auswirkungen diese auf das Meereis und somit auf die Kaiserpinguine haben würden. Die Ergebnisse sind erschreckend.
Video: Schwimmende Iglus als Hoffnung für Pinguine
Klimakrise als Bedrohung für Nachwuchs
Ändert sich nichts, könnten 98 Prozent der Kaiserpinguin-Kolonien bis zum Jahr 2100 verschwunden sein. Dies würde das Ende der Kaiserpinguine bedeuten. Der Grund dafür: Durch die Klimakrise schmilzt das Meereis - doch Tiere wie Kaiserpinguine sind auf Meereis angewiesen. Dort ziehen sie ihre Küken auf, bevor sie schwimmen lernen. Verschwindet das Eis, ertrinken die Küken.
Einzelne Kolonien um 60 Prozent eingebrochen
Auch Greenpeace hat bereits 2020 Untersuchungen und Zählungen von Pinguinen in der Antarktis durchgeführt und erschreckende Zahlen geliefert: Einzelne Pinguinkolonien der Antarktis sind in den letzten 50 Jahren um fast 60 Prozent eingebrochen. So zählten Zügelpinguin-Kolonien auf Elephant Island um 60 Prozent weniger Tiere. Bei einer Kolonie wurden sogar um 77 Prozent weniger Tiere gezählt.
Expedition in die Antarktis
Greenpeace-Aktivisten sind aktuell auf dem Weg in die Antarktis, um der Öffentlichkeit und Politikern weltweit die atemberaubende Artenvielfalt vor Ort aufzuzeigen, die dringend geschützt werden muss. Wissenschaftler an Board werden Forschungen an Pinguinkolonien durchgeführen, von denen viele noch nie zuvor untersucht wurden.
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