Kommen aus Österreich

Schweizer Zoll greift immer mehr Afghanen auf

Ausland
18.01.2022 16:33

Das Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit verzeichnet eine steigende Zahl von Aufgriffen afghanischer Migranten, die über Österreich ins Land kommen. Die Behörde habe im Vorjahr nicht weniger als 18.859 Menschen aufgegriffen, die sich rechtswidrig in der Schweiz aufgehalten haben, meldete am Dienstag die Schweizer Nachrichtenagentur sda.

In den Jahren 2019 bzw. 2020 waren es jeweils noch rund 13.000 respektive 11.000 Personen gewesen. Der starke Anstieg sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Zahl von afghanischen Migranten zugenommen habe, die von Österreich her irregulär in die Schweiz eingereist seien, hieß es demnach in einer Mitteilung des Schweizer Bundesamtes.

Die Statistik weist für den Dezember 2021 insgesamt 2617 Personen aus, die wegen rechtswidrigen Aufenthaltes aufgegriffen wurden. Bei 1044 von ihnen handelte es sich um Afghanen, die in die Ostschweiz reisten. Diese Entwicklung ist gemäß Mitteilung seit der ersten Julihälfte zu beobachten.

80% haben österreichische Asylverfahrenskarte
Etwa 80 Prozent der Eingereisten weisen sich mit einer österreichischen Asylverfahrenskarte aus. Die meisten hätten zwischen 50 und 250 Euro, ein Handy und kaum Gepäck dabei, erklärte der Zoll Ost-Chef Mitte November gegenüber Schweizer Medien. Die jungen Afghanen wollten mehrheitlich nach Frankreich oder Großbritannien weiterreisen. 

Wegen des deutlichen Anstiegs der illegalen Einreisen aus Österreich hat die Kantonspolizei St. Gallen Anfang des Jahres ein Bearbeitungszentrum in Buchs eröffnet, indem in weniger als 24 Stunden die administrativen Verfahren der ankommenden Migranten erledigt werden können. Die illegalen Einreisen hätten nicht abgenommen, heißt es. In den ersten beiden Wochen seien 428 Fälle bearbeitet worden.

Diese Zunahme steht laut dem Schweizer Staatssekretariat für Migration in keinem direkten Zusammenhang mit der Machtübernahme der Taliban. Der Anstieg habe bereits mehrere Wochen davor eingesetzt. Die große Mehrheit der Migrantinnen und Migranten habe sich bereits längere Zeit in Europa, allenfalls in der Türkei, aufgehalten.

Porträt von krone.at
krone.at
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