Nach einem anonymen Hinweis im November 2021 wurde ein im Bezirk Perg lebender, 47-jähriger ungarischer Staatsbürger am 27. November als Beschuldigter wegen Schlepperei angezeigt. Aufgrund der Aussagen des umfassend geständigen Beschuldigten und der Auswertung seines Mobiltelefons stellte sich ein 46-jähriger türkischer Staatsangehöriger aus dem oberösterreichischen Bezirk als Auftraggeber mehrerer Schleppungen zwischen 28. August und 23. Oktober heraus. Er soll mit einer ganzen Bande 123 Personen geschmuggelt haben.
Der 46-Jährige befindet sich bereits seit 29. Oktober in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Linz. Insgesamt konnten ihm 25 Fälle der Schlepperei bzw. 123 geschleppte Personen nachgewiesen werden. Er erhielt die Aufträge zur Schleppung von einem bisher unbekannten Täter und rekrutierte für die Etappenschleppungen von der österreichisch-ungarischen Grenze nach Deutschland - und in weitere EU-Länder - den 47-jährigen Ungarn, einen 28-jährigen Linzer, einen 23-jährigen türkischen Staatsangehörigen aus Wels, einen 47-jährigen Deutschen, einen 56-Jährigen aus Niederösterreich und einen 44-jährigen britischen Staatsbürger als Fahrer.
In Deutschland erwischt
Der Brite wurde bereits am 15. Oktober von der Polizei in Frankfurt/Oder bei der Schleppung von vier irakischen Staatsbürgern auf frischer Tat betreten. Durch die Analyse der Anrufdaten konnten allein im Tatzeitraum 861 Gespräche zwischen dem unbekannten Täter und dem 46-Jährigen festgestellt werden. Der Türke aus dem Bezirk Perg reiste im Tatzeitraum außerdem mehrmals ins Ausland und pflegt Verbindungen nach Großbritannien.
Mit Autos und Kastenwagen
Die Schleppungen fanden vorwiegend mit Pkw und Kastenwägen statt, wobei die Fahrzeuge zum Teil überladen wurden und die geschleppten Personen im Kofferraum sowie auf der Ladefläche transportiert werden mussten. Außerdem wurde der 46-Jährige wegen Verdacht des unbefugten Besitzes einer genehmigungspflichtigen Schusswaffe angezeigt.
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