20 Jahre nach Sieg

Eberharter: „Streif verliert schärfste Zähne nie“

Wintersport
19.01.2022 06:02

Heute vor 20 Jahren holte Stephan Eberharter seinen ersten Abfahrtssieg in Kitzbühel - und gibt für die „Krone“ nach einem Check der Piste Tipps, wie man diese Hölle übersteht. Er sagt: „Ihre schärfsten Zähne verliert die Streif nie.“

Kalt lässt die Streif keinen. Nie und nimmer. Auch mich nicht. Selbst 20 Jahre nach meinem ersten Abfahrtssieg am Tag nach dem Super-G-Erfolg nicht. Und die Erinnerung an 2004 und das, was für viele die ultimative „Traumfahrt“ auf dieser Strecke ist, hilft auch nicht.

Klar: Ich kann es heute genießen, in eine Gondel mit meinem Namen zu steigen. Und ein bissl stolz zu sein. So wie im neuen Starthaus am Hahnenkamm vor der Hall-of-fame-Tafel, auf der alle Sieger 
vermerkt sind.

Stefan Eberharter berhalb der Mausefalle: Wo die Angst wohnt und auf der Hausbergkante: Wo das Ziel nahe scheint. (Bild: Sepp Pail)
Stefan Eberharter berhalb der Mausefalle: Wo die Angst wohnt und auf der Hausbergkante: Wo das Ziel nahe scheint.

Erinnerungen
ABER: Wenn es dann vor einem runtergeht auf diese mörderische Strecke, dann kommen auch bei mir Erinnerungen hoch. An diese Stunde vor dem Start. An diesen finsteren Tunnel. Ich glaub, ich war da oben nie der kommunikativste.

Sobald der Startbügel jedoch offen war, kannte ich nur eines: volle Attacke, runter wie kein Zweiter. Und so muss es auch heute sein. Zweifel sind streng verboten.

Vor seiner Gondel: Wo Steff auch heute noch Stolz spürt. (Bild: Sepp Pail)
Vor seiner Gondel: Wo Steff auch heute noch Stolz spürt.
Am Start: Wo der Rennfahrer in einem tiefen Tunnel steckt. (Bild: Sepp Pail)
Am Start: Wo der Rennfahrer in einem tiefen Tunnel steckt.

Kompression aufgefüllt
Ob sich die Streif verändert hat seit meinen Siegen 2002 und 2004? Ja, klar. Sie wurde angepasst an die Entwicklung des Materials und der Athleten. Nur zahmer ist sie nicht geworden, ihre Zähne verliert die Streif nie.

Dass die Fahrer bei der Einfahrt in den Steilhang einen weiteren Weg gehen als wir noch, ist schon zum Beispiel seit ein paar Jahren so. Eine Art Tempokontrolle, die auch am Hausberg zu Veränderungen geführt hat.

Die Kompression vor der Kante wurde im vergangenen Sommer aufgefüllt, und in der Traverse hat mich beim Pistencheck eine zusätzliche Richtungsänderung überrascht. Das wirkt fast wie ein Überbleibsel vom Super-G, der ja heuer nicht mehr gefahren wird. Leichter macht’s den Hausberg nicht. Der Zielsprung wird halt keiner mehr sein. Was ich persönlich schade finde. Weil er ein Teil der Streif und für mich immer ein schöner Abschluss war.

Entscheidend für den Sieg
Was entscheidend für den Sieg ist, ist jedoch gleich geblieben: Wer kann möglichst viel Geschwindigkeit aus dem Steilhang ins Flachstück mitnehmen. Zwei, drei Stundenkilometer mehr machten damals schon enorm viel aus, das wird sich auch am Wochenende nicht ändern.

Stefan Eberharter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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