Polizeieinsätze, arger Lärm bis zum Morgengrauen, Alkoholexzesse: Eine (betreute) Wohngemeinschaft junger Männer bereitet Mietern in einem Gemeindebau in Wien-Meidling Angst und Sorgen. Erst nachdem sich die „Krone“ einschaltete, scheint eine Lösung in Sicht.
Der Helene-Potetz-Hof in der Rosenhügelstraße in Meidling. Er ist für einen Gemeindebau eine überschaubare Anlage. Doch vor einem Jahr war es mit der Idylle vorbei. Grund: Eine über dem SOS Kinderdorf einquartierte Wohngruppe junger Männer, die, laut übereinstimmenden Aussagen mehrerer Mieter, für Wirbel sorgt.
Nachts wackeln die Wände. Alkoholexzesse, Schreiereien, Möbel werden verschoben, angeblich „Cannabisgeruch“ in den Gängen. „Im Jänner war schon dreimal die Polizei im Haus, im vergangenen Jahr sicher mehr als 20 Mal“, sagt eine besorgte Mieterin, die anonym bleiben will. Gebessert habe sich nichts. Das bestätigen mehrere Hausbewohner.
Die Verantwortlichen müssen sofort Maßnahmen zum Schutz der Mieter ergreifen. Die Aufsichtspflicht muss hier umgehend wahrgenommen werden!
FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp
Unterschriften: Mieter forderten Delogierung
Sie haben ein detailliertes Lärmprotokoll verfasst und Wiener Wohnen eine Unterschriftenliste übergeben. Fazit: Die Burschen sollen ausziehen. Denn neben dem Radau geht die Sorge um die Sicherheit um: „Es wurde beobachtet, wie die jungen Männer an meiner Tür gelauscht haben. Als Alleinerzieherin einer minderjährigen Tochter habe ich Angst“, sagt eine Anrainerin.
Ob gerechtfertigt oder nicht - der Fall Leonie geistert jedenfalls in den Köpfen mancher Mieter. Wie berichtet, haben afghanische Burschen in der Donaustadt eine 13-jährige Schülerin vergewaltigt und getötet.
FPÖ-Chef Dominik Nepp fordert, unverzüglich Maßnahmen zum Schutz der besorgten Mieter zu ergreifen: „Die Aufsichtspflicht muss hier umgehend wahrgenommen werden!“
„Krone“-Anfrage brachte Bewegung in die Sache
Nach einer „Krone“-Anfrage kam plötzlich Bewegung in die Sache. „Der Hauptmieter der Wohnung hat veranlasst, dass die Jugendlichen umziehen“, erklärt eine Sprecherin der Hausverwaltung am Mittwoch.
SOS bestätigt das, sieht jedoch keine eigenen Verfehlungen: „Wir möchten betonen, dass es aus unserer Sicht keinerlei Verschulden der Jugendlichen gab, welche die Schritte der Beschwerdeführerin gerechtfertigt hätten. Die Kinderdorfmitarbeiter haben die Jugendlichen stets als verlässlich und vertrauensvoll wahrgenommen“, so eine SOS-Sprecherin. Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen manchmal sind. Ob die Wohnung aufgelassen wird, oder eine andere Verwendung findet, lässt das Kinderdorf offen.
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