Die Corona-Infektionszahlen gehen durch die Decke, in Krankenhäusern und Pflegewohnheim wird ein Personalausfall befürchtet. Für Aufregung sorgt in dem Zusammenhang ein Schreiben des Wiener Gesundheitsverbundes an Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege. Sie werden darin aufgerufen, „einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung dieser Krisensituation“ zu leisten. Die vorgesehene Entlohnung für einen einmonatigen Einsatz: exakt 737 Euro - brutto, anteilige Sonderzahlung schon enthalten.
Die Studenten werden zudem daran erinnert, „dass ein Zusatzverdienst zu einer Überschreitung der Geringfügigkeitsgrenze führen kann“. Nachdem „Falter“-Journalistin Nina Horaczek das Schreiben auf Twitter öffentlich machte, schlug es dort hohe Wellen. Die geringe Bezahlung für einen vollen Kalendermonat wurde vielfach kritisiert. „Dann müssen wir halt für sie klatschen“, schrieb ein Nutzer sarkastisch. „Wahnsinn“, ist der Kommentar eines anderen.
Zwar weisen Branchenkenner darauf hin, dass im Pflege- und Sozialbereich unbezahlte Praktika üblich sind. Hierbei handelt es sich offenbar aber nicht um ein Praktikum, sondern um einen „freiwilligen und bezahlten Einsatz“. Die Studierenden sollen laut dem Schreiben entsprechend ihres Ausbildungsstandes und unter Anleitung von diplomierten Pflegern tätig sein.
Für krone.at war der Gesundheitsverbund am Mittwochabend nicht erreichbar, auf mehrere Versuche der Kontaktaufnahme wurde nicht reagiert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.