Mehr als 1,26 Millionen Euro für die Niederösterreicherinnen - das ist die Bilanz der AK Niederösterreich-Konsumentenberatung des vergangenen Jahres. „38.100 Menschen ließen sich zu Problemen rund um Bauen und Wohnen, Banken und Finanzierung sowie im Onlinehandel beraten“, sagt AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser. Ein Thema macht den Menschen aktuell besonders zu schaffen: die stark gestiegenen Energiepreise. Außerdem spielte Corona auch 2021 in vielen Anfragen und Problemen eine große Rolle.
Kein Thema beschäftigt die Menschen aktuell so sehr wie die stark gestiegenen Energiepreise. „Energie ist ganz wesentlich für die Versorgungssicherheit der Menschen. Es muss daher sichergestellt sein, dass Betroffene nicht mitten in der kalten Jahreszeit ohne Strom und Heizung dastehen“, sagt AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.„Ganz besonders betroffen sind gerade jene Haushalte, die sich aufgrund von Corona in Kurzarbeit befinden oder die in Arbeitslosigkeit geraten sind. Es braucht daher einen Abschaltverzicht bis Frühjahr 2022, höhere Heizkostenzuschüsse und eine temporäre Senkung der Umsatzsteuer auf zehn Prozent für Strom und Gas“, so Wieser.
Über das ganze Jahr 2021 gesehen, entfielen die meisten Anfragen auf den Themenbereich Bauen & Wohnen: Fragen zu Mieterhöhungen, einbehaltener Kaution beim Umzug oder unerwartete Preissteigerungen bei Bauvorhaben beschäftigten mehr als 8.600 Konsumentinnen. Weitere 7.700 Anfragen entfielen auf den Bereich Banken und Finanzdienstleistungen. Besonders häufig waren es Zahlungsschwierigkeiten, die nicht mehr leistbare Kredit- oder Leasingrate oder das überzogene Girokonto, die Menschen um Hilfe anfragen ließen.
Aber auch Probleme rund um Kryptowährungen, unseriöse Online-Shops, Fake-Paketbenachrichtigungen oder sündhaft teure Coachings, die Hilfe beim Reichwerden versprachen, sorgten für Ärger. Einmal mehr bewährt hat sich die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Polizei, bei der gemeinsam auf Gefahren und Betrügereien im Internet aufmerksam gemacht wird, denn: „Gerade in diesem Bereich geht es in hohem Maße um Aufklärung und Prävention, um Menschen davor zu bewahren, in die Falle zu tappen. Ist der Schaden erst einmal passiert, ist es oft schwer, verlorenes Geld zurückzuholen“, sagt Direktorin Heise.
In Summe verzeichnete die Arbeiterkammer Niederösterreich im vergangenen Jahr 38.100 Konsumentenberatungen, hieß es am Donnerstag. Mehr als 31.500 Konsumenten hätten sich telefonisch beraten lassen, 5.400 Betroffene hätten sich schriftlich an die Konsumentenberatung gewandt und in 1.200 Fällen hätten persönliche Beratungsgespräche zur Problemlösung geführt. In fast 1.400 Fällen seien Interventionen nötig gewesen. Insgesamt seien mehr als 1,26 Millionen Euro für Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher gesichert worden.
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