Von Welle mitgerissen

Nach Tsunami 28 Stunden auf offenem Meer überlebt

Ausland
20.01.2022 21:13

Nach dem gewaltigen Vulkanausbruch ist das Ausmaß der Schäden in Tonga weiter unklar. Die Geschichte von Lisala Folau gibt Hoffnung. Er war gerade beim Streichen seines Hauses, als ihn der Tsunami von seiner Insel aufs offene Meer riss. Dort überlebte er 28 Stunden, bis er eine Nachbarinsel erreichte.

Der 57-jährige Tischler im Ruhestand strich gerade sein Haus, als die erste Welle des Tsunamis die 60 Einwohner der Insel Atata erreichte. „Sie rauschte ins Wohnzimmer. Meine Nichte Elisiva und ich suchten Schutz auf einem Baum, als eine weitere Welle uns erfasste und hinausspülte. Es war dunkel. Wir trieben auf See, riefen nacheinander und konnten uns nicht sehen. Und bald hörte ich auch meine Nichte nicht mehr.“ Erst nach 28 Stunden im Südpazifik konnte sich Lisala auf Tongas fast acht Kilometer entfernte Hauptinsel Tongatapu retten. Doch von Elisiva fehlt weiterhin jede Spur.

Kinder spielen in Trümmern. Auch sie brauchen Hilfe (Bild: Consulate of the Kingdom of Tong)
Kinder spielen in Trümmern. Auch sie brauchen Hilfe

Mittlerweile ist der Flughafen des Südsee-Archipels wieder funktionsfähig. Ein neuseeländisches Flugzeug brachte Baumaterial, Stromerzeuger, Hygienemittel und Ausstattung für Kommunikation. Mit an Bord ist auch Trinkwasser, denn die Vulkanasche hat in weiten Teilen der betroffenen Gebiete das Wasser verunreinigt.

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Sie rauschte ins Wohnzimmer. Meine Nichte Elisiva und ich suchten Schutz auf einem Baum, als eine weitere Welle uns erfasste und hinausspülte. Es war dunkel. Wir trieben auf See, riefen nacheinander und konnten uns nicht sehen. Und bald hörte ich auch meine Nichte nicht mehr.

Lisala Folau über die Tsunami-Welle

Auch die gesamte Landwirtschaft sei ruiniert, sagte der Präsident der Nationalversammlung in Tonga, Fatafehi Fakafanua, unter Tränen. Bei den Hilfslieferungen achteten die Beteiligten darauf, direkten Kontakt zu Menschen zu vermeiden, um das Coronavirus nicht nach Tonga einzuschleppen. Seit Pandemiebeginn gab es dort nur einen Corona-Fall.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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