„Die Wolfspopulation bei uns hat einen stark steigenden Trend“, sagt Paolo Molinari zur „Krone“. Der in Tarvis lebende erfahrene Wildbiologe und Jäger beschäftigt sich wie kaum ein anderer in unserer Alpenregion mit dem Thema Großraubwild. Und er weiß, dass „aktuell im Dreiländereck bereits 30 bis 35 Wölfe leben und drei Rudel-Verbände bestätigt sind.“
Große Sorgen bereitet den Wildbiologen aktuell ein Hybridwolf, also eine Mischung zwischen Wolf und Hund, der – wie bereits ausführlich berichtet – von Slowenien in den benachbarten Tarvisiano Forest, das größte Waldgebiet Italiens, gewandert ist und sich dort mit einer Wölfin gepaart hat. Ein Jahr dauerte es, bis die Behörden eine Entscheidung trafen. Statt Abschuss wurden laut Molinari Fang, Kastration und Freilassung genehmigt. Inzwischen hat das Wolfspärchen sieben Jungtiere bekommen. „Ein neunköpfiges Rudel“, so Molinari, der sich vehement um Lösungen für ein Miteinander zwischen Menschen und Großraubwild im Dreiländereck Slowenien, Friaul und Kärnten bemüht: „Während dafür in Friaul und Slowenien viel gemacht wird, redet man in Kärnten leider nur über Abschüsse.“
Während es in Slowenien und Italien viele wissenschaftliche Projekte zum Wolf gibt, redet man in Kärnten immer nur über die Abschüsse einzelner Problemtiere.
Paolo Molinari, Wildbiologe
Doch auch bei uns weiß man, dass das Wolfsthema nicht mit Abschüssen von Problemtieren gelöst werden kann. „Mir ist es aber wichtig, dass man damit zumindest ein Signal setzt und die betroffenen Bauern nicht in Stich lässt“, sagt Almwirtschaftsverein-Obmann Sepp Obweger, der heuer eine Infokampagne starten will, warum die Almbauern sich derart vor dem Wolf sorgen.
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