Iran stimmte dagegen
UNO-Resolution gegen Leugnung des Holocaust
Am 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, bei der hochrangige Nationalsozialisten den bereits begonnenen Völkermord an den Juden im Detail koordiniert hatten, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution gegen die Leugnung des Holocausts verabschiedet. Nur der Iran distanzierte sich davon.
Mit dem Beschluss am Donnerstag einigte sich die Staatengemeinschaft auf eine klare Definition der Leugnung des Holocausts. Die Mitgliedsstaaten forderten in diesem Rahmen Unternehmen der sozialen Medien auf, aktive Maßnahmen zu ergreifen, um Antisemitismus und Holocaust-Leugnung oder -Verzerrung mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien besser zu bekämpfen und die Meldung solcher Inhalte zu erleichtern.
Baerbock: „Pervertierung der Geschichte“
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sagte auf Twitter, dass sie und ihr israelischer Kollege Yair Lapid die Verabschiedung der UNO-Resolution begrüßen und erklärte: „Gemeinsam werden wir die Erinnerung an die Opfer lebendig halten.“ Gleichzeitig nahm die Grünen-Politikerin auch Bezug zu aktuellen Entwicklungen: „Wir sind sehr besorgt über die dramatische Zunahme von Legugnung, Verfälschung und Revisionismus des Holocausts sowie angesichts des aktuellen Phänomens, Vergleiche zwische gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen und der Shoah zu ziehen.“ Derartige Vergleiche seien eine „Pervertierung der Geschichte“ und „eine Form des Antisemitismus“.
Bei der Wannsee-Konferenz hatten am 20. Jänner 1942 hohe NS-Funktionäre über die systematische Ermordung von bis zu elf Millionen Juden Europas beraten. Ziel der Besprechung in einer Villa am Berliner Wannsee war es, die Umsetzung des Völkermords seitens der Nationalsozialisten zu beschleunigen. Das Treffen gilt als eines der Schlüsselereignisse für den industriell betriebenen Völkermord an der jüdischen Bevölkerung.
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