Die Führung der friedenssichernden EUFOR-Truppe in Bosnien und Herzegowina bleibt auch weiterhin in österreichischer Hand. Generalmajor Anton Wessely hat am Donnerstag seinen Landsmann, Generalmajor Alexander Platzer, in der Funktion des Kommandanten abgelöst. Wie schon seine Vorgänger wird Wessely für ein Jahr rund 600 Soldatinnen und Soldaten aus 19 Ländern führen. Österreich hat bereits zum zehnten Mal in Folge das Kommando über die EU-Mission.
„Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität am Westbalkan", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) anlässlich der Kommandoübergabe. Das bedeute gleichzeitig auch mehr Sicherheit für Europa und seine Bürger, so Tanner. Sie wünschte Wessely „viel Erfolg und Soldatenglück“. Gleichzeitig bedankte sich die Ministerin bei Platzer für „seine ausgezeichneten Führungsqualitäten und sein Engagement“.
Die Übergabezeremonie erfolgte durch den französischen General Brice Houdet, Kommandant aller EU-Operationen, im Camp Butmir in Sarajewo. Im Zuge eines Kontingentbesuches nahm auch der österreichische Generalstabschef, General Robert Brieger, an der Veranstaltung teil und verlieh bei dieser Gelegenheit die Militäranerkennungsmedaille des Österreichischen Bundesheeres an Houdet. Ebenfalls anwesend war der Sonderbeauftragte und Botschafter der EU in Bosnien und Herzegowina, Johann Sattler.
Bundesheer stellt wesentlichen Teil der Mission
Generalmajor Wessely bringt umfangreiche Truppen- und Führungserfahrung mit. Der geborene Wiener war 2013 stellvertretender KFOR-Kommandant im Kosovo, er absolvierte von 1994 bis 1997 den österreichischen Generalstabslehrgang und einen zusätzlichen Generalstabslehrgang in Toronto. Von 2000 bis 2005 war er als Lehrer an der Landesverteidigungsakademie eingesetzt. Unter anderem führte Wessely die 3. Panzergrenadierbrigade, war Stabschef im Ministerkabinett und Leiter der Abteilung Ausbildung A in der Planungssektion des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Zuletzt war Wessely Überleitungsverantwortlicher und Leiter der Abteilung Ausbildungsgrundsätze.
Österreich stellt aktuell mit rund 160 Soldatinnen und Soldaten einen wesentlichen Teil innerhalb der EUFOR/ALTHEA-Mission. Zurzeit beteiligen sich 14 EU-Länder und fünf Nicht-EU-Staaten an der Friedensmission. Die Soldaten helfen der Bevölkerung beim Wiederaufbau ihres Landes und gewährleisten ein sicheres Umfeld.
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