Olympiasieger Alexander Zverev hat sich am Freitag zum vierten Mal in Folge für das Achtelfinale der Australian Open qualifiziert. Der Deutsche ließ dem Qualifikanten Radu Albot aus Moldau beim 6:3,6:4,6:4 keine Chance und bleibt damit beim ersten Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres weiter ohne Satzverlust. Zverev trifft im Kampf um das Viertelfinale nun auf den Kanadier Denis Shapovalov, der den US-Amerikaner Reilly Opelka in vier Sets eliminierte. Einen 4:10 Stunden währenden Thriller lieferten einander der als Nummer 7 gesetzte Italiener Matteo Berrettini und Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz.
Der immer noch 18-jährige Alcaraz kämpfte sich zwar nach 0:2-Satzrückstand in den fünften Satz, doch in diesem setzte sich Berrettini, Wimbledon-Finalist aus dem Vorjahr, im Tiebreak mit 10:5 durch. Beim ersten Major des Jahres gibt es seit einigen Jahren ein Tiebreak bis mindestens zehn Punkte im Entscheidungssatz.
„Es ist unglaublich“, lobte Berrettini den jungen Gegner noch auf dem Court. „Er spielt sehr beeindruckend und zeigt es mit Matches wie diesen. Zum Glück habe ich heute gewonnen, aber ich gratuliere ihm.“ Er trifft nun auf den Spanier Pablo Carreno Busta, der die US-Hoffnung Sebastian Korda mit 6:4,7:5,6:7(6),6:3 besiegte.
Auch Bresnik-Schützling Monfils jubelt
Grund zur Freude hatte auch der Franzose Gael Monfils - und mit ihm sein österreichischer Trainer Günter Bresnik. Monfils hatte gegen den Chilenen Cristian Garin nur im ersten Satz Mühe und gewann sicher 7:6(4),6:1,6:3. Der Franzose, der sich mit einem Turniersieg in Adelaide gut für Melbourne eingeschlagen hat, wäre nach ursprünglicher Auslosung auf Topstar Novak Djokovic getroffen. Nach dessen abgewiesenem Visum bekommt er es nun mit einem anderen Serben zu tun, der ihm wohl wesentlich lieber ist: Miomir Kecmanovic.
Der Weltranglisten-77. wäre der Erstrundengegner des „Djokers“ gewesen, nun steht der 22-Jährige nach einem Vier-Satz-Sieg über Lorenzo Sonego (ITA-25) erstmals überhaupt in einem Major-Achtelfinale.
Zverev war nach seinem dritten Auftritt nicht ganz zufrieden wie er auch auf dem Platz u.a. mit einem Schlägerwurf gezeigt hatte. „Ich habe mich nicht perfekt gefühlt - aber wer ist perfekt? Am Ende habe ich gewonnen und ich bin glücklich darüber“, sagte der 24-Jährige im Siegerinterview auf dem Platz. Mit einem weiteren Sieg könnte es im Viertelfinale zum großen Schlager gegen Rafael Nadal kommen, der später noch im Drittrunden-Einsatz war. „Hoffentlich werden es noch vier gute Matches für mich“, sagte Zverev und ließ einmal mehr durchblicken, dass er klar seinen ersten Major-Titel anvisiert.
Asarenka bärenstark
Bei den Frauen qualifizierten sich die Nummern 4, 5 und 8 für die Runde der letzten 16: Die Tschechin Barbora Krejcikova, die Griechin Maria Sakkari und die Spanierin Paula Badosa stehen nach Siegen über Jelena Ostapenko, Veronika Kudermetowa bzw. Marta Kostjuk im Achtelfinale. Auffällig war der glatte 6:0,6:2-Erfolg der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka aus Belarus, die der als Nummer 15 gesetzten Ukrainerin Elena Switolina beim 6:0,6:2 gar keine Chance ließ. Asarenka hat in Melbourne 2012 und 2013 ihre zwei Major-Titel geholt.
Schlager Barty-Osaka geplatzt
In der Night Session platzte dann der programmierte Achtelfinal-Hit im Frauen-Turnier: Zwar setzte sich die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty in einer Stunde klar gegen Camila Giorgi (ITA) mit 6:2,6:3 durch, doch danach strauchelte die Titelverteidigerin. Naomi Osaka, die derzeit bestbezahlte Sportlerin der Welt, musste sich im Krimi gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova nach 2:15 Stunden mit 6:4,3:6,6:7 (5/10) geschlagen geben. Besonders bitter für Osaka: Sie vergab bei 5:4 im dritten Satz zwei Matchbälle.
Für Osaka läuft es seit dem Titel in Melbourne vor einem Jahr nicht gut: Nach den US Open im vergangenen September hatte sich die vierfache Grand-Slam-Turniersiegerin vom Tennis zurückgezogen und eine längere Pause eingelegt. Zuvor hatte sie Depressionen öffentlich gemacht. Anfang Jänner kehrte die 24-jährige Japanerin nach einer vier Monate langen Auszeit auf die Tour zurück.
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