An den österreichischen Schulen sind mittlerweile rund 1800 Klassen aufgrund gehäufter Corona-Infektionen im Distance Learning. Laut Bildungsministerium ist aber derzeit kein einziger Standort komplett geschlossen, hieß es auf APA-Anfrage. Mittlerweile ist außerdem klar, dass auch nächste Woche außerhalb Wiens nur ein PCR-Test durchgeführt wird. Das Ministerium will daher „alle Ansprüche betreffend Pönalezahlungen, Schadenersatz etc. vollumfänglich geltend machen“.
Die 1800 geschlossenen Klassen entsprechen in etwa einer Verdoppelung gegenüber dem Wochenbeginn. Seit Mittwoch gab es allerdings nur mehr einen Zuwachs von 300 Klassen. Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
Ministerium verlangt Pönalzahlungen und Schadenersatz
Eigentlich sollten seit der laufenden Woche wöchentlich zwei PCR-Tests durchgeführt werden. Aufgrund von EDV-Problemen beim Testanbieter ARGE für molekulare Diagnostik gab es aber bereits in der Vorwoche bei den Schul-PCR-Tests Probleme im großen Stil. Die ARGE, die nach einer Neuausschreibung nach den Weihnachtsferien die Abwicklung der Tests in acht Bundesländern (außer Wien) übernommen hat, hatte bei der Auswertung der Ergebnisse - insbesondere bei der Zuordnung und Auswertung in der Datenbank - mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Folge laut Ministerium: „Eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen“ sowie „zu späte, fehlerhafte und unvollständige“ Datenübermittlung.
Probleme und nicht ausgewertete Tests
Daher wurde diese Woche nur ein PCR-Test durchgeführt. Trotzdem kam es am Montag noch zu Problemen und nicht ausgewerteten Tests. Erst als durch eine Neuorganisation der Testtage weniger Tests pro Tag abzuwickeln waren, wurden alle Ergebnisse den Schulen zeitgerecht übermittelt. „Die ursprünglich schwierige Lage hat sich deutlich entspannt, die Fehlerquote konnte deutlich gesenkt werden“, betonte die ARGE. Man arbeite weiter an einer „Optimierung der Datenverwaltung“. Daher werde man auch nächste Woche nur einmal testen. Insgesamt wurden diese Woche in den acht Bundesländern rund 1.400 positive Schul-Tests registriert, das sind 0,23 Prozent der ausgewerteten Tests.
Die ursprünglich schwierige Lage hat sich deutlich entspannt, die Fehlerquote konnte deutlich gesenkt werden.
ARGE
In der kommenden Woche wird nun am Montag in der Steiermark und in Salzburg PCR-getestet, am Dienstag in Niederösterreich, am Mittwoch in Oberösterreich und im Burgenland und am Donnerstag in Kärnten, Tirol und Vorarlberg. An den restlichen Tagen sollen wie bisher Antigentests durchgeführt werden. Außerdem werden die Eltern bzw. die Schülerinnen und Schüler gebeten, am Wochenende nach Möglichkeit einen Test durchzuführen.
In Wien wird weiter mindestens zweimal pro Woche PCR-getestet. Dort funktioniert auch die Auswertung - allerdings konnte man aufgrund vieler Nachmeldungen und unterschiedlicher Zahlen anders als gewohnt am Freitag keine gesammelten Daten über die festgestellten Infektionen der vergangenen Woche vorlegen. Diese sollen am Montag kommen.
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