Bilder und Videos über Party-Sünden sollen sich nicht noch einmal quer durchs Land verbreiten. Die Konsequenz: tägliche Rundgänge von Polizei und Behörde.
Nur wenige der 1000 erlaubten Skifans hatten nach der Abfahrt in die Innenstadt-Lokale gefunden. Kein Wunder, dass ein Schweizer Fan wehmütig an den stimmungsvollen Massenauflauf in Wengen zurückdachte.
Also Flaute in Kitzbühel, die die Corona-Kontrollen ad absurdum führt? „Nein, denn es ist der politische und behördliche Wille, die angekündigten Überprüfungen rigoros durchzuführen“, erklärte Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein. Rund 70 Polizisten sind heuer für Kitzbühel abgestellt, natürlich nicht nur für Corona.
„Brauche mehr Personal als früher“
Einsatzbesprechung vor dem berühmten Pub Londoner, drei Meter weiter scannt der Türsteher pflichtbewusst die Impfnachweise am Handy. Die 85 erlaubten Sitzplätze sind zur Hälfte gefüllt. Gesittete Ruhe herrscht an einem Ort, wo in normalen Jahren bis zu 300 Partytiger für ein sagenhaftes Getümmel sorgen. Ein rot-weißes Absperrband hält die Gäste vom Allerheiligsten ab – der Bar. Bereitwillig zückt die internationale Gästeschar für die Polizei die 2G-Nachweise am Handy. „Im Verhältnis zur Gästezahl brauche ich nun mehr Personal als früher“, schnauft Chef David Jamieson. Die Kontrolle verläuft dann ohne Beanstandungen.
„Noch niemand beschwert“
Beim Restaurant Greif geht Klaus Neumayr (Gesundheitsamt der BH Kitzbühel) voran. Geschäftsführer Ivan Marzola nickt freundlich, nach zig Pandemiekontrollen kennt man sich. Auch hier herrscht professionelle Unaufgeregtheit. „Es gab in dieser Woche noch niemanden, der sich lautstark beschwert hat“, erzählt Neumayr.
Hier ist alles voller Polizei.
Eine deutsche Kundin im Kaffeehaus
Nebenan im Café Kortschak sitzt nur ein einziger Gast, in 30 Sekunden ist der Besuch vorbei. Besser gefüllt ist das Café Praxmair, wo eine deutsche Kundin verwundert ins Handy flüstert: „Hier ist alles voller Polizei.“ Chefin Petra hat offenbar keine Bedenken, dass der Besuch der uniformierten Delegation nachteilig verläuft. Am Ende ist dann doch noch eine Ermahnung von Reisenzein nötig: „Maske bitte auf“, sagt er zu einem Pelzträger in der Fußgängerzone.
Nicht jeder weiß, dass hier zwischen 10 und 3 Uhr Mund-Nasen-Schutz verpflichtend ist. In Lokalen gibt’s für dieses Vergehen weniger Pardon – Organmandat, 90 Euro.
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