Hias Leitner stattete der „Krone“ in Tirol einen Besuch ab. Die Ski-Legende erzählte von der Zeit, zu der die Streif auch noch „weiblich“ war, und über den unterschiedlichen Fahrstil von Männern und Frauen damals.
„Krone“: Die Streif war bis 1961 auch weiblich. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Hias Leitner: Durchaus positive Erinnerungen. Wir verbrachten viel Zeit mit unseren Kolleginnen, absolvierten zum Beispiel gemeinsam die Trainingskurse und kannten uns daher wirklich sehr gut.
Waren Fahrstil, Können und Co. zwischen Männern und Frauen vergleichbar?
Einige Unterschiede wird es gegeben haben. Wir haben vielleicht härter trainiert, hatten mehr Kraft, waren stabiler. Die meisten Abschnitte, die wir gefahren sind, mussten die Frauen aber auch bezwingen. Dafür zollten wir ihnen Respekt.
Wie war die Stimmung bei den Damen-Bewerben?
Sie hatten genauso viele Zuseher wie wir, denn meist sind sie vor uns an den Start gegangen. Auch wir Männer haben ihnen die Daumen gedrückt, der Zusammenhalt war groß. Die Kolleginnen haben uns etwa immer wieder Kappen gestrickt, denn wir waren damals ja noch ohne Sturzhelm unterwegs.
Soll die Streif wieder weiblich werden beziehungsweise sollen die Damenrennen ein Comeback feiern?
Ich glaube nicht, dass das notwendig ist. Man muss keine Konkurrenz zwischen den männlichen und weiblichen Fahrern aufbauen. Die Frauen sollen ihre Strecken bezwingen, damit haben sie genug zu tun. Die Männer sollen sich hingegen auf ihre Rennen konzentrieren. Andere sehen das vielleicht anders. In meinen Augen soll man gewisse Sachen einfach so lassen, wie sie sind.
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