Nächtlicher Einsatz

Mit der Flugpolizei auf Schlepperjagd

Niederösterreich
23.01.2022 11:00

Nahezu täglich überqueren Schlepper illegal die Ostgrenze. Die Flugpolizei unterstützt die Beamten am Boden bei der Fahngung nach den Kriminellen - die „Krone“ war live dabei!

Ein Leben zählt für Schlepper nichts. Die Kriminellen schrecken nicht einmal davor zurück, auf Polizisten und Soldaten zu schießen - so geschehen vor rund einer Woche im Südburgenland. Um der kriminellen Menschenschmuggler habhaft zu werden und die illegale Migration einzudämmen, setzt die Polizei auf Luftunterstützung. Die „Krone“ war mit an Bord.

Nächtlicher Einsatz
17.30 Uhr, Flugeinsatzstelle Airport Schwechat. Die beiden Niederöstereicher Leutnant Martin Otahal und Chefinspektorin Regine Groll sowie Abteilungsinspektor Günther K. melden sich zum Dienst. Die burgenländisch-ungarische Grenze und das niederösterreichische Hinterland sollen aus der Luft überwacht werden. Während Pilotin Groll beim Fluggerät vom Typ H135 die Systeme überprüft, holt ihr Pilotenkollege Otahal den letzten Wetterbericht ein. K. wiederum ist für das Herzstück des Hubschraubers, die leistungsstarke Wärmebildkamera - kurz FLIR genannt - verantwortlich. Er vergewissert sich, dass der Infrarotsensor und der Suchscheinwerfer funktionieren. Bei der anschließenden Einsatzbesprechung werden die geplante Flugroute und einsatztaktische Details erläutert.

Teamwork als Schlüssel zum Erfolg
Nun wird es ernst. Die beiden Piloten nehmen auf ihren Sitzen Platz, lassen die zwei 667 PS starken Turbinen an. K. überwacht den Vorgang von außen. Sicherheit und Professionalität gehören zur DNA der Flugpolizei. „Alles in Ordnung“, signalisiert K. den Piloten mit einem Daumen nach oben und nimmt seinen Platz ein. „Police Bravo ist startbereit“, funkt Chefinspektorin Groll an den Tower des Flughafens.

(Bild: P. Huber)

„Startgenehmigung erteilt“ kommt es zurück. Die Maschine hebt ab, Groll fliegt entlang der Donau nach Hainburg, dreht dort Richtung Süden ab bis nach Illmitz. Ihr Kollege unterstützt sie. Auf dem Rückflug werden die Rollen dann getauscht. Mit Argusaugen überwacht K. während der gesamten Mission seinen Monitor, entdeckt Fahrzeuge und Lichtquellen auf Wiesen und in Wäldern. Jedes verdächtige Objekt wird identifiziert. Kastenwägen etwa sind beliebte Schlepperfahrzeuge. Wären hier tatsächlich Kriminelle unterwegs, hätten sie keine Chance.

Noch bevor sie den Hubschrauber überhaupt bemerken könnten, hätte dessen Crew die Kollegen am Boden bereits für die Festnahme herangeführt. Doch auf diesem Flug werden keine Schlepper gestellt. Die starke Polizeipräsenz am Boden und in der Luft zeigt Wirkung, schreckt die Menschenschmuggler ab - zumindest vorübergehend. Rückflug. Nach knapp zwei Stunden landet die Crew wieder am Stützpunkt. Doch schon bald wird sie zu ihrem nächsten Nachteinsatz starten - damit die Bürger ruhig schlafen können. 

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