Manchmal muss man einfach Grenzen setzen, besonders wenn es um den Schutz der Natur geht. Ein Beispiel dafür ist der Dobratsch, der täglich von Wanderern und Sonnenhungrigen gestürmt wird. Um das Verkehrschaos einzubremsen, wurden Parkgebühren eingeführt. Und die zeigen deutlich Wirkung.
Bis zu 40.000 Fahrzeuge wurden pro Wintersaison auf dem Villacher Hausberg gezählt. Damit das Naturjuwel nicht völlig unter die Räder kommt, wurden im November acht Parkautomaten aufgestellt, wo für eine halbe Stunde 90 Cent eingeworfen werden müssen. „Unsere erste Bilanz zeigt, dass wir mit unserem klimafreundlichen und mutigen Vorstoß goldrichtig liegen“, sagt Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner, die – wie berichtet – ihr Amt mittlerweile zur Verfügung gestellt hat und in die Direktion der Kärntner Arbeiterkammer wechseln wird.
52 Prozent weniger Autos
Die Pkw-Dichte hat sich inzwischen zu lichten begonnen. Von Mitte Dezember 2021 bis Mitte Jänner 2022 wurden 14.760 Pkw gezählt: Das sind um 52 Prozent weniger Gäste, die mit ihren Fahrzeugen angereist sind. Bei etlichen Gesprächen hätten Besucher versichert, sie fänden die Parkgebühr zum Schutz des Naturjuwels sinnvoll, so die Stadtvize.
Gleichzeitig sind im selben Zeitraum um 30 Prozent mehr Fahrgäste in den Naturparkbus eingestiegen. Der Bus fährt viermal täglich und hat sich bereits im Vorjahr bestens bewährt.
Irene Hochstetter-Lackner
Ernst der Lage erkannt
Am Dobratsch ziehen alle – Pächter, Jäger, Hüttenwirte – an einem Strang. Auch der Bad Bleiberger Bürgermeister Christian Hecher ist von den Maßnahmen überzeugt: „Danke, dass ihr alle mit uns gemeinsam den Ernst der Lage erkannt habt. Es geht vorrangig darum, unseren Berg und seine prächtige Landschaft zu bewahren.“
Hochstetter-Lackner appelliert an Wanderer: „Bitte, nehmt euren Müll mit nach Hause!“
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