Es sind Zahlen, die sich bei den Oberösterreichern leider auch deutlich im Geldbörsel niederschlagen. Laut Statistik Austria betrug die Inflation 2021 2,8 Prozent – zuletzt war sie 2011 so hoch. Heizöl ist im Vergleich zu 2020 um 45 Prozent, Diesel um 34 Prozent teurer geworden. Auch bei Waren des täglichen Bedarfs ist die Teuerung offensichtlich.
„Ich sehe es im Beruf. Es wird immer schlimmer. Wurst, Fleisch und Co werden immer teurer und wir verdienen nicht mehr. Beim Tanken brauche ich 20 Euro mehr.“
Tina Traunmüller (38), Verkäuferin aus Braunau
Warenkorb viel teurer
Laut Arbeiterkammer wurde in den vergangenen drei Monaten der Warenkorb mit 40 billigen Lebens- und Reinigungsmittel im Schnitt um 5,4 Prozent teurer. Und vorerst scheint kein Ende in Sicht. Laut Josef Baumgartner vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) wird die Inflation 2022 mit 3,3 Prozent im Jahresdurchschnitt hoch bleiben und erst 2023 auf 2,25 Prozent abschwächen.
„Als Pendler – ich fahre täglich mehr als 50 Kilometer beruflich mit dem Auto – spürt man die hohen Spritpreise natürlich schnell im Geldbörsel.“
Lukas Stadler (22), Betriebselektriker aus Ebensee
„Pflicht, regulierend einzugreifen“
AKOÖ-Präsident Andreas Stangl ärgern vor allem die ständig steigenden Energiekosten, die ab Mitte des Jahres aufgrund der CO2-Abgabe noch zusätzlich befeuert werden. Doch nicht nur Öl und Gas wurden gravierend teurer, sondern auch die Preise für Pellets nahmen und nehmen empfindlich zu. Lösungsvorschlag des AK-Chefs: Staatliche Eingriffe. „Wenn ein Markt nicht funktioniert, weil einige multinationale Konzerne diesen Markt beherrschen, sodass überhöhte Preise entstehen, ist es die Pflicht der Politik, regulierend einzugreifen, um die Menschen zu schützen“, so Stangl.
Die ständig steigende Inflation entwertet ja auch den Verhandlungserfolg der Gewerkschaften bei den Lohnverhandlungen. Die kommen jetzt ja gar nicht mehr hintennach.
AKOÖ-Präsident Andreas Stangl
Er fordert eine vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer auf Energiepreise, einen Höchstpreis pro Kilowattstunde Strom und gezielte Unterstützungen wie Heizkostenzuschüsse für Haushalte mit geringem Einkommen.
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