Bis zu 14.000 Euro in Top-Lagen berappt man in der Nachtslalom-Stadt pro Quadratmeter Wohnfläche: Was die Gutbetuchten freut, macht den vielen Normalverdienern einen Kauf unmöglich.
Schnee liegt so weit das Auge reicht, im Hintergrund erhebt sich das gewaltige Dachsteinmassiv. Hier kann man mit Skiern bis vor die Haustüre fahren. Und hier liegt ein 1000-Quadratmeter-Plätzchen von für Normalverdiener unbezahlbarem Wert. Erst unlängst ritterten zehn Bieter um das Rohrmooser Grundstück und trieben den Preis von 450.000 Euro auf über 600.000 Euro hinauf.
Nur ein bis zwei Grundstücke im Jahr kommen auf den Markt
Nur wenige solcher Filetstücke sind in Schladming und Umgebung noch zu haben. „Bei uns landen nur etwa ein bis zwei Grundstücke im Jahr am Markt“, weiß Immobilienmakler Fabio Perali. Ansässige würden solche Bauparzellen mittlerweile kaum mehr verkaufen; das wenige Angebot erhöht den Preis.
Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb der Quadratmeterpreis von Eigentumswohnungen in der steirischen Skihauptstadt auf im Durchschnitt 7600 Euro gewachsen ist, Spitzenwerte gehen bis 14.000 Euro: „Corona hat das stark befeuert. Viele waren bereit, für eine Wohnung mit Garten bis zu 60 Prozent mehr als sonst zu zahlen.“
Seit Jahren steigen die Preise, im letzten Jahr um bis zu 20 Prozent. Ende ist laut dem Makler keines in Sicht: „Die Gegend bietet nicht nur Wintersportlern die ganze Palette, auch der Sommertourismus ist immer stärker am Kommen.“ Ramsau sei der absolute Renner: Vor allem betuchte Familien aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich leisten sich den Ausblick auf den Dachstein im Norden und auf die Schladminger Tauern im Süden.
70 Quadratmeter, zwei Zimmer sind gefragt
Für einheimische Normalverdiener ist es mittlerweile unleistbar dort zu wohnen, die Lage aber perfekt, um einige Wochen dort auszuspannen und dann an Urlauber zu vermieten: „Am gefragtesten sind Wohnungen mit 70 Quadratmetern mit zwei Schlafzimmern.“ Obwohl nur an ausgewählten Bereichen überhaupt Wohnungen als Zweitwohnsitze dienen dürfen, gibt es davon in Schladming bereits 800 – gängige Praxis dabei: „Der zuerst angemeldete Hauptwohnsitz wird nach einigen Monaten wieder zum Nebenwohnsitz umgewandelt.“
Den Tiroler Skigebieten steht Schladming übrigens nicht mehr viel nach: In Kitzbühel zahlt man im Schnitt 14.000 Euro für einen Quadratmeter Wohnung, in Ischgl 8500 Euro. In anderen steirischen Skigebieten gibt’s da vergleichsweise noch Schnäppchen zu ergattern: Am Semmering kostet der Quadratmeter etwa 2000 Euro.
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