Die Arbeitnehmervertreter haben am Montag dem Wunsch des ÖVP-Wirtschaftsbundes nach einer Teilarbeit für wegen Covid-19 abgesonderte, aber nicht (schwer) erkrankte Mitarbeiter, eine deutliche Absage erteilt. „Klarerweise sprechen wir uns dagegen aus, dass man in Quarantäne im Homeoffice arbeitet“, betonte GPA-Vorsitzende Barbara Teiber am Rande einer Pressekonferenz.
Eine Absage kam auch von Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Sie spreche sich klar gegen diese Forderungen aus, erklärte sie und betonte, dass Homeoffice ja auch nur für einen Teil der Angestellten überhaupt möglich ist. Teiber berichtete, ihre Gewerkschaft bekäme sogar Rückmeldungen, dass Arbeitgeber zwar vom Staat Zahlungen bekommen, wenn Beschäftigte in Quarantäne sind, und trotzdem würde sie von Arbeitnehmern einfordern, zu arbeiten. „Das ist Betrug“, so die GPA-Gewerkschafterin (Bild unten).
Der Wirtschaftsbund hatte gefordert, dass Mitarbeiter in Quarantäne oder Isolation von zuhause weiterarbeiten sollen. Eine Absonderung dürfe nicht automatisch wie ein Krankenstand behandelt werden, drängte die ÖVP-Teilorganisation auf neue rechtliche Rahmenbedingungen im Lichte der Omikron-Variante des Coronavirus.
AK-Chef: „Scheindebatte“
Man habe damit eine Scheindebatte losgetreten, richtete AK-Direktor Christoph Klein seinerseits dem Wirtschaftsbund im Ö1-„Mittagsjournal“ aus. Mehr als die Hälfe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten ohnehin nicht aus dem Homeoffice arbeiten.
Zudem würden bei symptomlosen Verläufen Beschäftigte, dort, wo ein gutes Betriebsklima herrscht, meist von sich aus ein Weiterarbeiten im Homeoffice anbieten, so der AK-Direktor. In Richtung Politik äußerte Klein die Forderung, dass Quarantänebescheide schneller ausgestellt werden müssten.
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