Gewehre sichergestellt
Amoklauf an Uni: Junge Frau mit Kopfschuss getötet
Auf dem Gelände der Universität von Heidelberg im Südwesten Deutschlands hat es am Montagmittag einen Amoklauf gegeben. Der Täter erschoss eine junge Frau und verletzte drei weitere Menschen. Die Frau sei wenige Stunden nach der Tat ihren Schussverletzungen erlegen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Demnach hatte sie einen Kopfschuss erlitten. Der Einzeltäter habe Montagmittag mit einem Gewehr in einem Hörsaal bei laufender Vorlesung um sich geschossen. Der Mann ist inzwischen tot - er soll selbst Student der Universität gewesen sein.
Der Mann sei nach der Tat ins Freie geflohen. Er trug mehrere Gewehre bei sich und soll einen Rucksack mit weiteren Waffen dabei gehabt haben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Demnach soll er sich dann selbst erschossen haben. Die Polizei bestätigte bisher allerdings lediglich, dass der Täter tot ist. Er soll keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben. Zur Identität der Verletzten und des Täters machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Schon kurz nach der Tat am Mittag hatte die Polizei erklärt: „Wir gehen nicht von weiteren Tätern aus.“ Zur Sicherheit werde das Gelände aber weiter abgesucht. Gegen 15.15 Uhr bestätigte die Polizei, der Mann sei ein Einzeltäter gewesen. „Derzeit ist keine Gefahrenlage mehr gegeben.“
Hotline für Angehörige eingerichtet
Das Neuenheimer Feld vor den Toren der Heidelberger Altstadt war am Nachmittag weiträumig abgesperrt. Die Polizei forderte Autofahrer auf, das Gelände zu umfahren, damit Rettungskräfte freie Fahrt haben. Die Polizei richtete eine Hotline für Angehörige ein. Am Gelände der Universität standen Dutzende Polizei- und Krankenwagen. Experten untersuchten einen Rucksack, auch Gewehre waren auf Bildern zu sehen (siehe oben). Vor den Absperrungen standen junge Leute beisammen. Inzwischen wurden alle Verkehrssperren in dem Gebiet aufgehoben.
„Lässt einen sprachlos zurück“
Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) besuchte noch am Nachmittag den Tatort und zeigte sich erschüttert: „Ich bin entsetzt. Es lässt einen sprachlos zurück, wenn unschuldige junge Menschen im Hochschulbetrieb so etwas erleben müssen. Ich bin in Gedanken bei denen, die verletzt wurden und betroffen sind. Ich wünsche mir sehr, dass bald Genesung eintritt.“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich tief betroffen und versprach eine schnelle Aufklärung der Tat. „Meine Gedanken sind bei den Familien und ihren Angehörigen. Wir sind an Ihrer Seite.“ Innenminister Thomas Strobl (CDU) ergänzte, dass er für die Verletzten und alle Beteiligten „auf baldige Genesung an Leib und Seele“ hoffe. Es sei eine „entsetzlich belastende Situation“.
Scholz: „Es zerreißt mir das Herz“
Am Abend meldete sich auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort. „Es zerreißt mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren“, sagte er. Der SPD-Politiker sprach den Angehörigen, den Opfern und den Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg sein Beileid aus. Die Studierendenschaft äußerte sich fassungslos. „Wir sind unendlich schockiert. Das ist eine Katastrophe, die sich allem Denkbaren zwischen Vorlesungen, Klausuren und Unileben entzieht“, sagte der Vorsitzende Peter Abelman.
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