Zum 25-jährigen Jubiläum nimmt der Erfinder des Nachtslaloms seinen Hut. Für die „Krone“ erinnert sich Hans Grogl an die Anfänge des Spektakels zurück und verrät uns seine Highlights.
„Ihr seid Volltrotteln – niemand wird sich das anschauen!“ – Die Meinung vieler Schladminger Experten Mitte der 90er-Jahre des vergangenen Jahrtausends war einhellig. Ein Nachtrennen unter der Woche, noch dazu ein Slalom, das kann nicht funktionieren. Zumal im Ennstal ohnehin jeder weiß, dass die Schladminger nur eine Abfahrt wollen.
„Für uns waren diese Aussagen aber nur ein Ansporn, die Sache mit Feuer und Flamme durchzuziehen – wir waren vom Konzept einfach überzeugt“, erinnert sich Hans Grogl zurück. Der Name des mittlerweile 69-Jährigen ist untrennbar mit dem Nightrace verbunden. Gemeinsam mit Gattin Elisabeth hat er Schladming quasi im Alleingang zurück auf die Ski-Landkarte gehievt – allen Unkenrufen zum Trotz.
Wir waren vom Konzept des Nightrace einfach überzeugt - trotz Kritik.
Hans Grogl
Idee aus Amerika importiert
„Die Idee stammt ja eigentlich von Bernhard Knauss, und wir haben in Amerika gesehen, dass Nachtrennen bei den Profis funktionieren.“ Also hat man das Konzept kurzerhand in die Steiermark importiert und leicht adaptiert. „Beim letzten Profirennen haben wir schon knapp 8000 Zuschauer gehabt.“ Dann sprach allerdings der allmächtige Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ein Machtwort: „Schluss mit den Profis, ihr bekommt ein Weltcuprennen.“
25.000 bei der Premiere
1995 wurde der Vertrag zwischen dem ÖSV und dem WSV Schladming als Veranstalter unterschrieben. In der Saison 1996/97 kehrte die WM-Stadt schließlich in den Weltcup-Kalender zurück. „Vor dem ersten Rennen haben wir 300 Feuerwehren angeschrieben, damit ja Zuschauer kommen, und mit Mühe und Not haben wir acht Standbetreiber aufgetrieben“, lächelt Grogl. Die Verpflegungsstände waren dann am 30. Jänner 1997, dem großen Premierentag, bereits um 16 Uhr leegeräumt . . .
Denn der Ansturm war schon beim Weltcup-Comeback enorm: 25.000 pilgerten zur Planai. „Da waren wir natürlich überwältigt und haben gedacht, wenn jetzt immer so viele Zuschauer kommen, dürfen wir sehr zufrieden sein.“ Doch das Ende der Fahnenstange war noch lange nicht erreicht – bis zu 50.000 Besucher strömten in den Folgejahren zum Nachtslalom. Längst genießt das Flutlichtspektakel Kultstatus.
„Unser Baby ist erwachsen geworden“
Das heutige 25. Nightrace wird allerdings das letzte des Schladming-Machers als OK-Chef am Pistenrand sein. „Ich bin seit 1985 Obmann beim WSV, länger im Amt als der Schröcksi. Jetzt ist unser Baby aber erwachsen geworden und deshalb werde ich mein Amt Ende Juni übergeben“, stellt Grogl klar. Den Platz in der ersten Reihe wird er also freimachen, doch will er dem neuen Team mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vor seinem Abschiedsrennen verriet er der „Krone“ jedenfalls seine persönlichen Highlights aus 25 Jahren Nighrace – siehe unten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.