„Kein Kommentar“

Nach Corona-Video von Wut-Oberst: Polizei schweigt

Salzburg
25.01.2022 07:00
Ob Impfpflicht, Corona-Maßnahmen oder die angebliche Missachtung anderer Meinungen: Polizei-Oberst Manfred Scheinast lässt sich in einem Online-Video lautstark über die Bundesregierung aus. Dem langjährigen Personalchef der Salzburger Polizei drohen nun Konsequenzen. Ehemalige ranghohe Wegbegleiter wollen sich zum Treiben des Oberst lieber nicht äußern.

Überrascht hat ihn das offenbar nicht. Kaum hatte Polizei-Oberst Manfred Scheinast sein Wut-Video ins Internet gestellt, da drohen im schon Konsequenzen. Das Innenministerium prüft – die „Krone“ berichtete – dienstrechtliche Schritte gegen den früheren Personalchef der Salzburger Polizei. Derzeit ist er im Personalwesen des Innenministeriums tätig. Er meint in seinem Video: „Wer als Polizist seine Meinung kundtut, muss mit Verhängung von Disziplinarmaßnahmen rechnen.“

Wie diese Maßnahmen konkret aussehen? Das ist derzeit noch offen. Das Innenministerium hat mit den Sagern des Oberst jedenfalls keine Freude. Scheinast kritisiert offen die Bundesregierung. Die Corona-Impfung ist für ihn der komplett falsche Weg aus der Pandemie.

Oberst hält nichts von der Corona-Impfung
Sie schützt, meint der Oberst, nicht zuverlässig. Denn: „Die Impfung war nie die Lösung und wird es nie sein. Boosterimpfungen sind Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.“ Der Oberst positioniert sich damit klar gegen die gängige Meinung von Medizinern und Wissenschaftlern.

(Bild: SEPA.Media | Michael Indra)

Scheinast war bis Herbst 2018 Polizei-Personalchef in Salzburg. Er galt als Vertrauter des früheren Landespolizeidirektors Franz Ruf. Dieser ist mittlerweile Generaldirektor für öffentliche Sicherheit. Er wollte sich auf „Krone“-Anfrage nicht zu dem Video seines früheren Wegbegleiters äußern.

(Bild: Tschepp Markus)

Vorwürfe wegen Mobbings und Amtsmissbrauch
Wortkarg gab sich auch Rufs Nachfolger in Salzburg. Direktor Bernhard Rausch ließ ausrichten, dass der „konkrete Fall“ die Landespolizeidirektion nicht betreffe. Er dürfe daher keine näheren Angaben machen. Fakt ist: Gegen Scheinast wurden vor seinem Abschied aus der Mozartstadt Vorwürfe wegen Mobbings und Amtsmissbrauchs laut. Es gab damals eine Anzeige, die Staatsanwaltschaft fand aber keinerlei strafrechtlichen Tatbestände.

In Salzburg sind laut Behördenangaben mittlerweile mehr als 80 Prozent aller Polizisten geimpft. Die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz werde „streng kontrolliert“, versichert man. Zuletzt sollen auf den Anti-Corona-Demos in Salzburg immer wieder vereinzelt Polizisten in Zivil mitgelaufen sein. „Wir können und wollen ihnen das sicher nicht verbieten“, heißt es dazu seitens der Exekutive.

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