Lamin J. war 16 Jahre alt, als er 2007 aus seiner Heimat Gambia alleine floh. Sein Vater war nämlich ein kritischer Journalist, die gesamte Familie musste von heute auf morgen fliehen. Er schlug sich alleine bis nach Tirol durch, suchte um Asyl an und wurde im Biwak in Hall aufgenommen. Dort finden minderjährige Asylwerber, die alleine unterwegs sind, Unterschlupf. Sein Asylantrag wie die Berufung wurden abgelehnt. Weil er minderjährig war, durfte er aber bleiben.
Abschiebung soll am Dienstag erfolgen
Am Dienstag soll der Gambier nun aber zurück in seine Heimat abgeschoben werden. "Ob Lamin nun doch bleiben kann, hängt vom Innenministerium ab, wo sein Antrag auf ein humanitäres Bleiberecht liegt", so die grüne Landessprecherin Ingrid Felipe, die am Freitag vor der Bundespolizeidirektion in Innsbruck mit 80 weiteren Personen demonstrierte. Dort saß Lamin seit Mittwoch in Schubhaft. Am Freitagnachmittag wurde er aber wieder freigelassen. Der unabhängige Verwaltungssenat hat die Schubhaft nämlich als verfassungwidrig aufgehoben.
Die Grünen hoffen nach dem Erfolg, dass der Mann doch bleiben darf. "Lamin wäre nämlich der klassische Fall, bei dem das humanitäre Bleiberecht angewandt werden kann", sagen Willi und Felipe. "Seit Lamin da ist, hat er sich voll integriert, er hat sich einen großen Freundeskreis aufgebaut und kann gut Deutsch. Außerdem hat er bereits eine fixe Arbeitszusage in einem Atelier", weiß Georg Willi.
von Markus Gassler, Tiroler Krone
Symbolbild
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