1,5 Mrd. $ für ESL

Saudi-Staatsfonds expandiert ins eSports-Business

Web
25.01.2022 15:31

Nächster Milliarden-Deal in der Gaming-Branche. Eine Woche nach der Microsoft-Ankündigung, den Spiele-Riesen Activision-Blizzard kaufen zu wollen, weitet der saudische Staatsfonds seine Aktivitäten im eSports-Business aus. Die Investmentgesellschaft unter Führung des saudischen Kronprinzen will mit ihrer Savvy Gaming Group um 1,5 Milliarden US-Dollar (1,33 Mrd. Euro) den eSports-Veranstalter ESL kaufen.

Das deutsche Unternehmen, das - siehge Video - große Gaming-Turniere wie die ESL-One-Reihe organisiert, gehörte bisher zum schwedischen Konzern Modern Times Group und soll nun, gemeinsam mit dem Londoner eSports-Veranstalter FACEIT, ins Eigentum der Savvy Gaming Group übergehen.

1,5 Milliarden Dollar für eSports-Veranstalter
Der Deal soll 1,5 Milliarden US-Dollar (1,33 Milliarden Euro) schwer sein, berichtet „PC Games“. Der Großteil wird für ESL hingeblättert, der kleinere Teil für FACEIT. Unter dem Dach der Saudis sollen beide Firmen zu einer gemeinsamen ESL FACEIT Group fusionieren. Die Übernahme bedarf noch einer Genehmigung, soll aber bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden.

Vorsitzender des Staatsfonds ist der umstrittene saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ("MbS") (Bild: AP)
Vorsitzender des Staatsfonds ist der umstrittene saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ("MbS")

Staatsfonds gebietet über 300 Milliarden Dollar
Die Savvy Gaming Group steht im Eigentum des saudi-arabischen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund), einem der größten Staatsfonds der Welt mit einem Vermögen von mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Der Fonds investierte in der Vergangenheit in Unternehmen aus verschiedensten Branchen, aber etwa auch in den Sportbereich, wo er den englischen Fußballklub Newcastle United übernahm.

Fonds heuerte nach Khashoggi-Mord PR-Firma an
Neben Investitionen dient der Staatsfonds den Interessen der saudischen Führung im Ausland: Im Jahr 2019, nach der Ermordung des Regimekritikers Jamal Khashoggi, die weltweit Empörung auslöste, heuerte PIF laut „Financial Times“ um 120.000 Dollar pro Monat eine teure Public-Relations-Firma in den USA an, um das Image der saudischen Führung glattzubügeln.

Von Jamal Khashoggis Leichnam fehlt nach wie vor jede Spur. (Bild: AFP/Ozan KOSE)
Von Jamal Khashoggis Leichnam fehlt nach wie vor jede Spur.

PIF-Vorsitzender ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman („MbS“). Er gilt als Fan von Computerspielen und der Unterhaltungsindustrie - und soll laut Geheimdienstinfos persönlich in den Auftrag zum Mord an dem Regimekritiker involviert gewesen sein.

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