Künstlicher Stau?

Wenn Busse in Wien den Verkehr ausbremsen

Wohnen & Verkehr
26.01.2022 16:00

Die Öffis sind sicher das beste Verkehrsmittel in der Stadt - doch oft halten sie den Verkehr auf. Absichtlich.

Die Öffis sind nicht nur das beliebteste Fortbewegungsmittel der Wiener. Sie sind auch umweltfreundlich und oft die schnellste Möglichkeit des Weiterkommens. Trotzdem gibt es Situationen, in denen das Auto benötigt wird. Und dann möchte man ebenfalls flott vorankommen. Aber: Teilweise sorgt die Schaltung von Ampeln für das regelmäßige Stehenbleiben (wir berichteten). Aber auch die Positionierung von einigen Bushaltestellen hält den fließenden Verkehr auf.

(Bild: Jöchl Martin)

Keine Busbucht
Ein Beispiel dafür wäre die Eßlinger Hauptstraße in der Donaustadt. „Obwohl es sich um eine Vorrangstraße handelt, halten die Busse mitten auf der Fahrbahn an, haben keine gesonderte Busbucht. Der übrige Fahrzeugverkehr muss warten“, kritisiert Matthias Nagler, Verkehrsexperte beim ÖAMTC. Das ist aber durchaus so gewollt, wie die Wiener Linien bestätigen: „Das ist eine bewusste Maßnahme, um die Öffis schneller voranzubringen. Bei einer Bucht muss sich der Bus dann hinter allen Pkw einreihen und kann die Intervalle nicht mehr einhalten.“

Problematisch für Autolenker ist auch die Bushaltestelle in der Heinestraße im 2. Bezirk. „Hier wurde die Linksabbiegespur entfernt. Der Bus fährt nun über die Sperrfläche in die Haltestelle ein. Auf dem verbleibenden Fahrstreifen ist Stau, weil Abbieger in beide Richtungen sowie geradeausfahrender Verkehr gemischt sind“, so Nagler.

Zitat Icon

Die Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs, als Alternative zum Pkw, ist wichtig. Aber auf Haupt- straßen sollten Halte- stellen als Busbuchten ausgeführt werden.

Matthias Nagler, ÖAMTC

Das Verkehrsthema erhitzt die Gemüter
In der Gumpendorfer Straße im 6. Bezirk wurden Betonblöcke, die das Überholen des Busses in der Station unmöglich machten, nach fünf Jahren entfernt. Wie sehr das Thema Verkehr die Wiener bewegt, zeigen auch die zahlreichen Leserbriefe. So schreibt etwa Clemens O.: „Wien hat als Erster die grüne Welle eingeführt. 2010 änderte sich dies jedoch abrupt.“ Reinhold W. wünscht sich das Projekt Gürtelautobahn zurück und viele andere bessere Radwege.

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