"Es hat alles gepasst - von vorne bis hinten", erklärte Vettel, der seinen Boliden am Freitag bei einem Unfall im freien Training noch schwer beschädigt hatte. "Das war der Lohn für alle, die bei der Reparatur so hart arbeiten mussten." Auch Webbers Mechaniker hatten mitangepackt. Nach Rennende gratulierten die Stallrivalen, die im Vorjahr in Istanbul noch kollidiert waren, einander.
"Wir haben alles unter Kontrolle gehabt", versicherte Vettel, der sich mit vier Pole Positions im Qualifying bisher als unantastbar erwiesen hat. Das galt diesmal auch für das Rennen, von einem möglicherweise vorgezeichneten Weg zum zweiten WM-Titel wollte der jüngste Weltmeister der Geschichte aber nichts wissen. "Der Tag, an dem du dich unschlagbar fühlst, an dem wirst du spätestens geschlagen", warnte Vettel.
Nur Alonso konnte mithalten
Einzig Alonso vermochte in der Liga der Bullen mitzufahren. Der Spanier erlebte nach den Plätzen vier, sechs und sieben eine kleine Auferstehung. "Das Auto ist besser geworden", erklärte der Doppelweltmeister. "Wir haben wieder Spaß am Rennfahren." Mithilfe der technischen Hilfsmittel DRS und KERS, die wie schon zuletzt in China für zahlreiche Überholmanöver sorgten, hatte er zwischenzeitlich sogar Webber hinter sich gelassen.
Im Finish jagte ihm der Australier den nach einem schwachen Start verloren geglaubten zweiten Platz noch einmal ab, holte sich dafür Sonderlob von Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. "Für uns ist es auch gut, dass die McLaren weiter hinten sind", erinnerte Marko. China-Sieger Hamilton kam nicht über Platz vier hinaus, nachdem beim dritten von vier Boxenstopps der Schlagschrauber geklemmt hatte. In der WM-Wertung liegt Webber nur noch vier Punkte hinter Hamilton auf Platz drei. Bei den Konstrukteuren ist Red Bull mit 43 Zählern auf McLaren ebenso klar voran wie Vettel.
Keine Punkte für Schumacher
Auf den Plätzen fünf und sechs landeten Nico Rosberg im Mercedes und Jenson Button im McLaren, dahinter die beiden Lotus-Renault von Nick Heidfeld und Witali Petrow sowie Sebastien Buemi im Toro Rosso. Rekordweltmeister Michael Schumacher verpasste nach einer unverschuldeten Kollision mit Petrow in der Anfangsphase und langem Kampf mit seinem alten Rivalen Rubens Barrichello als Zwölfter WM-Punkte - ebenso wie Alonsos Teamkollege Felipe Massa als Elfter.
Das nächste Rennen steigt in zwei Wochen in Montmelo/Barcelona, danach folgt der Klassiker in Monte Carlo - mit Vettel als WM-Leader.
Das Ergebnis:
Rang | Fahrer | Team | Zeit |
1 | Sebastian Vettel | RBR-Renault | 1:30:17.558 |
2 | Mark Webber | RBR-Renault | +8.8 Sek. |
3 | Fernando Alonso | Ferrari | +10.0 |
4 | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes | +40.2 |
5 | Nico Rosberg | Mercedes | +47.5 |
6 | Jenson Button | McLaren-Mercedes | +59.4 |
7 | Nick Heidfeld | Renault | +60.8 |
8 | Vitaly Petrov | Renault | +68.1 |
9 | Sebastien Buemi | STR-Ferrari | +69.3 |
10 | Kamui Kobayashi | Sauber-Ferrari | +78.0 |
11 | Felipe Massa | Ferrari | +79.8 |
12 | Michael Schumacher | Mercedes | +85.4 |
13 | Adrian Sutil | Force India-Mercedes | +1 Runde |
14 | Sergio Perez | Sauber-Ferrari | +1 |
15 | Rubens Barrichello | Williams-Cosworth | +1 |
16 | Jaime Alguersuari | STR-Ferrari | +1 |
17 | Pastor Maldonado | Williams-Cosworth | +1 |
18 | Jarno Trulli | Lotus-Renault | +1 |
19 | Heikki Kovalainen | Lotus-Renault | +2 Runden |
20 | Jerome d'Ambrosio | Virgin-Cosworth | +2 |
21 | Narain Karthikeyan | HRT-Cosworth | +3 |
22 | Vitantonio Liuzzi | HRT-Cosworth | +5 |
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