„Wirklich, nicht mehr?“, war SP-Vizebürgermeister Manfred Lehner beim „Krone“-Anruf überrascht. Auch im Büro von VP-Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer hätte man sich mehr Rücklauf erwartet. Denn dort will man das Prinzip der Verteilung auf viele kleine Quartiere beibehalten, da dies „zu einer besseren Aufnahme und weniger Belastung im Ort führt“. Nachdem sich außer Sandl keine gemeldet hatte, ging man offensiver auf die Gemeinden zu, Windischgarsten wurde „nachnominiert“.
Die regionale Verteilung von Asylwerbern in kleinen Gruppen kann nur gelingen, wenn Gemeinden und das Land Oberösterreich zusammenhelfen.
Wolfgang Hattmannsdorfer, Integrationslandesrat OÖ (VP)
Die Suche nach Quartieren wurde notwendig, weil der Bedarf wieder stieg. Es ist kein Ansturm mehr wie 2015, aber die Migrationswelle ist nie ganz abgeebbt.
Es werden weitere gesucht, und da die Angebote überschaubar sind, kommt es auch zu kuriosen Konstellationen wie etwa in Suben. Hier ziehen ab Februar sieben Asylwerber, betreut von der Caritas, im ersten Stock eines Hauses ein, in dessen Erdgeschoß demnächst ein Bordell seine Pforten öffnen wird. Moralische Bedenken wurden geäußert, aber rechtlich eben nichts, was gegen so ein Mit- und Nebeneinander spricht.
Derzeit leben keine Asylwerber in Sandl. In der Gemeinde könnten sich die sechs Migranten, für die das Quartier ausgelegt ist, sicher gut integrieren.
Manfred Lehner, Vizebürgermeister von Sandl (SP)
Im Mühlviertel steht das Quartier noch leer
Spannend finden Gemeindevertreter von Sandl, dass trotz des Bedarfs des Landes im Quartier, das im Dezember eingemeldet wurde, noch niemand eingezogen ist. „Die Frau, die über eine Organisation das Haus für sechs Flüchtlinge zur Verfügung stellt, wartet auf eine Rückmeldung“, so der Vizebürgermeister.
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