Die Hintergründe

Ehefrau packte Koffer: Polizist rastete völlig aus

Niederösterreich
27.01.2022 06:05

Unblutig endete am Dienstag gegen 23 Uhr ein Cobra-Einsatz in Asparn an der Zaya in Niederösterreich. Einen Alkohol- und Pillen-Cocktail intus, hatte ein Polizist gedroht, auf jeden zu schießen, der sich dem Haus nähern sollte. Den Ausgang hatte das nervenaufreibende Drama genommen, als die Ehefrau den 48-Jährigen verließ.

Der Frau, ebenfalls eine Polizeibeamtin, reichte es – sie packte zu Mittag die Koffer. Dabei forderte sie auch Schutz durch die örtlichen Kollegen an. Ohne Eskalation verließ sie schließlich das Haus. Die Beamten rückten ab. Alles schien friedlich. Später folgten aber offenbar doch gefährliche Drohungen.

(Bild: Molnar Attila, Krone KREATIV)
(Bild: Molnar Attila)

Dann ging es Schlag auf Schlag: Gegen 15.45 Uhr sperrten Polizisten das Umfeld des Hauses, in dem der 48-Jährige auch legal mehrere Waffen aufbewahrt, weiträumig ab. Um 16.30 Uhr traf das Einsatzkommando Cobra ein. Auch ein Panzerwagen wurde vor Ort postiert, ebenso wurden weitere Spezialeinheiten der Polizei und eine Verhandlungsgruppe hinzugezogen.

(Bild: zVg, Krone KREATIV)
(Bild: zVg, Krone KREATIV)

 Gefährlicher Mix: Alkohol, Medikamente und Waffen
Der in Wien diensttuende und im Haus verschanzte Polizist feuerte mehrere Schüsse ab. Und das, während er mit den Verhandlern sprach. Er verfasste einen Abschiedsbrief und teilte ihn in sozialen Medien (Faksimile). Darin richtete er Vorwürfe an seine Ex-Frau, seine beiden Kinder und an seine (Noch)-Ehefrau. Mit viel Geduld versuchten ihn die speziell geschulten Beamten wieder zur Vernunft zu bringen. Die Situation war angespannt, Geduld war gefragt. Ein Nachbar kam nach Hause. Er wollte seine Hunde aus dem Garten in Sicherheit bringen. Sicherheitskräfte halfen.

(Bild: privat, Krone KREATIV)

Cobra-Beamte fanden Polizisten bewusstlos vor
Die Gespräche brachen ab. Nach sieben nervenaufreibenden Stunden verschaffte sich die Cobra Zutritt zum Haus und fand den Polizisten bewusstlos vor. Alkohol und Medikamente hatten ihn außer Gefecht gesetzt. Er wurde ins Spital gebracht.

Bekannte und Dorfbewohner bezeichneten ihn als gewaltbereit. Als „Siedlungssheriff“ sei er aufgetreten, hätte das Verkehrskonzept des Ortsteiles ändern wollen und mahnte „Falschparker“ ab.

René Denk und Andreas Leisser, Kronen Zeitung

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