Missbrauchsklage

Prinz Andrew will sich dem Gericht stellen

Adabei
27.01.2022 06:40

Der britische Prinz Andrew will sich nun offenbar doch einem Geschworenenprozess in den USA stellen. Das geht aus einem Dokument hervor, das seine Anwälte am Mittwoch vor Gericht in New York eingereicht haben. Dabei handelt es sich um eine formelle Antwort Andrews auf die Missbrauchsklage der US-Amerikanerin Virginia Giuffre.

Giuffre wirft dem Sohn von Queen Elizabeth II. vor, sie vor rund 20 Jahren als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Sie soll dabei von dem mittlerweile gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein an Andrew vermittelt worden sein. Andrew hat die Vorwürfe bisher stets energisch zurückgewiesen. In dem vor einem Bundesgericht in Manhattan eingereichten Dokument werden elf Gründe aufgeführt, warum die Klage abgewiesen werden sollte.

Virginia Roberts Giuffre wirft Jeffrey Epstein vor, sie als Sexsklavin missbraucht zu haben. (Bild: AP)
Virginia Roberts Giuffre wirft Jeffrey Epstein vor, sie als Sexsklavin missbraucht zu haben.

Zu dem Schnappschuss, auf dem Andrew mit der damals 17-Jährigen und der vor Kurzem verurteilten Ex-Partnerin Epsteins, Ghislaine Maxwell, abgelichtet ist (siehe Bild unten), meinen die Anwälte des Royals, sie würden über nicht ausreichend Information zu dem Dokument verfügen. Daher könne man die Existenz weder bestätigen noch abstreiten.

Prinz Andrew (Bild: APA/AFP/POOL/Steve Parsons)
Prinz Andrew
Prinz Andrew streitet die Vorwürfe von Virginia Giuffre ab. Das Foto zeigt ihn mit der damals 17-Jährigen und der verurteilten Ghislaine Maxwell in London. (Bild: APA/AFP)
Prinz Andrew streitet die Vorwürfe von Virginia Giuffre ab. Das Foto zeigt ihn mit der damals 17-Jährigen und der verurteilten Ghislaine Maxwell in London.

Queen distanziert sich von ihrem Sohn
Der 61-Jährige war zuletzt mit dem Versuch gescheitert, die Zivilklage per Antrag zu stoppen. Die Queen hatte ihrem zweitältesten Sohn nach Forderungen aus dem Militär alle militärischen Dienstgrade und Schirmherrschaften entzogen und sich damit deutlich von ihm distanziert. Auch auf die Anrede „Königliche Hoheit“ muss er verzichten. Andrew werde sich in dem US-Prozess als privater Bürger verteidigen und weiterhin keine öffentlichen royalen Aufgaben mehr übernehmen, teilte der Buckingham-Palast Mitte Jänner mit.

Falls es zu einem Zivilprozess kommt, könnte dieser noch dieses Jahr stattfinden. Gegen Andrew gibt es bisher keine offiziellen strafrechtlichen Ermittlungen. Doch der Schaden für seinen Ruf - und den des Königshauses - ist schon jetzt beträchtlich. Bereits Ende 2019 legte Andrew seine öffentlichen Aufgaben für die Royals nieder. Organisationen, denen er als Schirmherr gedient hatte, distanzierten sich reihenweise von ihm.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt