Die hohen Strom- und Gaspreise in Österreich treffen sowohl Betriebe als auch Konsumenten. Doch aus der Industrie kommen jetzt Warnungen, dass die Verteuerung bei der Industrie bald auf die Produkte durchschlägt. Mitschuld hat auch die Politik, weil zu lange Verfahren den Ausbau der erneuerbaren Erzeugung behindern.
„Wenn wir so weitermachen, werden wir 2030 nicht einmal mit den Genehmigungsverfahren fertig werden“, kritisiert der Industrielle Robert Schmid (Baumit, Wopfinger) das fehlende Tempo beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie und dazugehörenden Leitungen. „Immer nur Ziele zu verkünden ist zu wenig“, meint er mit Seitenhieb auf die Umweltministerin.
Schmid warnt vor Teufelskreis
Hätten wir in Österreich mehr Stromproduktion, müssten wir weniger teure Energie importieren. Wie berichtet, leidet die Industrie als Großabnehmer derzeit unter einer Vervielfachung des Arbeitspreises. Schmid warnt vor einem Teufelskreis: „Wenn dann in Folge Stahl und Zement teurer werden, kostet auch die Errichtung neuer Windräder mehr.“ Viele Betriebe, die keine langfristigen Verträge mit ihren Energielieferanten haben, sind jetzt laut WKO in die Verlustzone gerutscht.
Die Preisanstiege auf den internationalen Spotmärkten haben mehrere Ursachen: Wegen der guten Konjunktur steigt der Energiebedarf. Die Ukraine-Krise heizt die Gaspreise an. Strom wird z. B. wegen der Verteuerung der CO2-Zertifikate und der Abschaltung deutscher Atomkraftwerke teurer. Robert Schmid mahnt die Politik, „nicht immer nur auf die Klimapolitik zu schauen und dabei auf eine vernünftige Energiepolitik zu vergessen“.
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