Wie Buchbinder Wanninger im Kreis geschickt fühlte sich das Linzer Ehepaar Anita und Werner Neubauer, beide g’standene Ex-Politiker der FPÖ: Doppelt geimpft überstanden sie im Türkei-Urlaub Corona, doch daheim wird ihnen der mit türkischen Tests nachgewiesene Genesen-Status für den Grünen Pass nicht anerkannt.
Das Ehepaar hat den Weihnachtsurlaub in Side verbracht, ist dort aber an Corona erkrankt, hatte am 10. Jänner positive Tests. Am 15. Jänner konnte es sich aus der Quarantäne freitesten und tags darauf heimreisen. „Nach der Heimkehr wollten wir die Erkrankung bzw. Genesung in den Grünen Pass eintragen lassen“, erzählt Werner Neubauer der „Krone“. Doch da fing ein Im-Kreis-geschickt-Werden an, das man vor dem Hintergrund der Impfpflicht (auch fürs Boostern!) kafkaesk nennen kann.
Testergebnisse zählen in Österreich wenig
War die Erstauskunft beim Linzer Gesundheitsamt noch positiv (die PCR-Tests aus der Türkei reichen), so wurde das dann wieder zurückgenommen. Man verlangte auch einen Absonderungsbescheid, so einen hatten sie bei der Quarantäne im Hotel in Side aber nicht bekommen. Selbst die österreichische Botschaft in der Türkei sowie das österreichische Konsulat dort konnten da nicht weiterhelfen: Es gebe neben dem PCR-Testergebnis kein anderes Zertifikat oder ein spezielles Genesungszertifikat. Zugleich anerkennt Österreich – aus unerfindlichen Gründen – die türkischen, extra nochmal bestätigten Testergebnisse nicht.
Boostern geht medizinisch erst später
Dann lassen Sie sich halt boostern, könnte man dem Ehepaar raten. Doch von der 3. Impfung könne aus medizinischen Gründen erst in vier Monaten die Rede sein, sagt der Arzt. Daher: Keine Verlängerung des Grünen Passes, der am 1. Februar abläuft, weil ab da die zweite Impfung nur mehr sechs, statt bisher neun Monate gilt. Auch der Linzer FPÖ-Gesundheitsstadtrat Michael Raml, der weitere Fälle kennt, kann da nicht helfen: „Diesen Systemfehler muss das Gesundheitsministerium lösen.“
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