Daheim den Lebensabend genießen, umsorgt von der Familie – das war einmal. Heute kümmern sich 4.000 Pflegekräfte in Niederösterreich um Alte und Kranke, rund die Hälfte davon stellt das Hilfswerk. Nowohradsky: "In zehn Jahren werden wir bereits 2.000 Heimhelferinnen und Krankenbetreuer zusätzlich brauchen."
Schon jetzt herrscht vor allem im mobilen Pflegebereich – also bei der Versorgung der Betroffenen in den eigenen vier Wänden – oft Personalmangel. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung wird sich die Situation weiter verschärfen: "Spätestens wenn die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre in Pension gehen", so Nowohradsky.
Um den drohenden Kollaps des Pflegesystems abzuwenden, fordert der Fachmann eine Reform der Ausbildung. Diese können Interessierte derzeit erst mit 17 Jahren beginnen – ein Alter, in dem viele Junge jedoch schon eine andere Job-Wahl getroffen haben. Als Ausweg sieht Nowohradsky Höhere Lehranstalten mit Pflegeschwerpunkt. Aber die Zeit drängt: "Dieses Schulangebot muss in drei bis vier Jahren stehen!"
von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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