3G im Handel

Haslauer will lockern, Experten bremsen

Salzburg
27.01.2022 19:00
Für Wilfried Haslauer ist das Ende des Lockdowns für Ungeimpfte nicht genug. Er will vom Bund zusätzliche Maßnahmen und fordert 3G im Handel und eine spätere Sperrstunde. Geht es nach dem Landeshauptmann, soll ein Stufenplan die Lockerungen sichern. Experten raten zu mehr Geduld, auch die SPÖ hinterfragt den Vorstoß.

„Omikron hat die Spielregeln geändert. Die gesetzten Maßnahmen waren auf Delta angepasst“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Im Hinblick auf das Lockdown-Ende für Ungeimpfte fordert er weitere Lockerungen vom Bund. So soll im Handel und bei körpernahen Dienstleistern wieder 3G gelten, bei stabilen Zahlen auch in Gastronomie und Hotellerie. Die Sperrstunde will Haslauer auf 23 Uhr zurückverlegen.

„Die eine Stunde macht sicher keinen Unterschied“, sagt Haslauer. Außerdem würde der frühe Zapfenstreich – den er selbst einst verhängte – „nur ein Ärgernis für Gäste, so auch für jene in den Wintersportorten“, bringen. 

Grünen-Chef will auch lockern

Grünen-Chef Heinrich Schellhorn sieht das ähnlich. „Ich unterstütze die Forderungen, wobei wir noch den Höhepunkt der Welle abwarten müssen, um das einschätzen zu können“, sagt er. David Egger von der SPÖ ist hingegen anderer Meinung. „Auf der einen Seite ist die ÖVP für eine Impfpflicht, auf der anderen Seite fordern sie Lockerungen und 3G. Das ist ein fragwürdiger Zickzack-Kurs.“

Ein weiterer Kritikpunkt von Egger ist der Zeitpunkt. „Wir haben den Peak noch nicht erreicht, man fürchtet sich vor Ausfällen in der kritischen Infrastruktur und jetzt will Haslauer lockern – es scheint so, als hätte die Landesregierung noch immer nicht viel dazugelernt.“

Für Neos-Chefin Andrea Klambauer passt der Zeitpunkt für Haslauers Forderungen gut: „Wir unterstützen das.“ Auch FPÖ-Chefin Marlene Svazek ist zufrieden. „Der Druck der Bevölkerung und der Opposition zwingt den Landeshauptmann zum Handeln.“

Entwarnung gilt erst, wenn die Spitze erreicht ist 
Infektiologe Richard Greil bremst die Euphorie: „Wir sollten die notwendige Geduld haben, damit wir die nächsten Wochen mit hohen Infektionszahlen noch gut meistern können“, sagt der SALK-Mediziner. Dieser Meinung ist auch Komplexitätsforscher Peter Klimek, der sich ebenfalls für die Weiterführung der 2G-Regel und der Sperrstunde um 22 Uhr ausspricht. Noch sei der Höhepunkt der Omikron-Welle nicht erreicht – und somit auch noch keine Zeit für Entwarnung. Die Infektionsspitze erwartet das Land nächste Woche.

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