Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat mit Forderungen nach Corona-Lockerungen nachgelegt. Nachdem er sich vor wenigen Tagen -erfolglos - für die Aufhebung der Sperrstunde um 22 Uhr ausgesprochen hatte, pocht er nun auch darauf, den Blick auf die Intensivstationen als maßgeblich für weitere Entscheidungen zu werten. Zudem will Platter bei Veranstaltungen „eine Erleichterung der zulässigen Personenanzahl“ erreichen und die Maskenregeln in Schulen diskutieren. Doch die Regierung bremst.
Es sei jetzt - angesichts der milderen Verläufe durch die Omikron-Variante - an der Zeit, eine Diskussion über Lockerungen zu führen und diese vorzubereiten, so Platter gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“, der schon jüngst eine Ausweitung der Sperrstunde verlangt hatte. „Wir haben uns vor langer Zeit mit der Bundesregierung beim Corona-Management darauf geeinigt, dass für uns die Belegung der Intensivstationen entscheidend ist“, führte Platter ins Treffen. Mit Stand Freitag wurden in Tirol 17 Covid-Patienten auf einer Intensivstation betreut. Die Zahl der Spitalspatienten ging in Tirol generell zurück - und das trotz Höchstwerte bei den Neuinfektionen.
Höhere Besucherzahl bei Events
Neben der Aufhebung der Sperrstunde sprach sich Platter für eine Anhebung der zulässigen Personenanzahl bei Veranstaltungen aus. Derzeit dürfen bei Events ohne zugewiesene Sitzplätze nur maximal 25 Personen teilnehmen, bei Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen sind es unter gewissen Auflagen - wie Booster-Impfung und PCR-Test - bis zu 2000 Personen.
Wir müssen hier diskutieren, welche Regeln es beim Maskentragen in der Schule oder für das Distance Learning wirklich braucht.
Günther Platter
Außerdem dachte der Tiroler Landeschef über Änderungen im Schulbereich nach: „Wir müssen hier diskutieren, welche Regeln es beim Maskentragen in der Schule oder für das Distance Learning wirklich braucht.“
Platter hält an Impfpflicht fest
Definitiv beibehalten will Platter dagegen die generelle Maskenpflicht und die Hygieneregeln. An der Impfpflicht wolle er ebenso festhalten, nachdem „die Impfung wirkt und vor schweren Verläufen schützt“.
Auch Wallner für Lockerungen
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), derzeit Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, hatte am Donnerstag ebenfalls Lockerungen gefordert. Seiner Meinung nach sollten nur Maskenpflicht, Impfpflicht und die 3G-Regel am Arbeitsplatz bleiben. Der Rest sei „zügig zu beseitigen“, meinte er.
Auch Salzburgs LH Wilfried Haslauer wollte die 2G-Regeln abschaffen. Für Wiens Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) war die 2G-Regel dagegen „sinnvoll“. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ist dafür, über eine Verlängerung der Sperrstunde und vor allem über die Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen nachzudenken.
Minister für „sichere Variante“
In der Regierung plädiert man indes für Abwarten, wie es am Donnerstag auch die Ampel-Kommission empfohlen hatte. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) meinte in einer ORF3-Sondersendung am Donnerstag: „Ich bin für die sichere Variante.“ Wo jetzt gelockert werde, seien es Länder, die Österreich in der Entwicklung der Omikron-Welle zwei, drei Wochen voraus seien. Hierzulande werde der Peak wohl in zehn bis 15 Tagen erreicht sein. Für danach schaue man, wo man lockern könne. Es werde sicher keine Maßnahme auch nur einen Tag länger als notwendig bleiben.
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