Anfang Dezember machte ein junges Paar aus Österreich Urlaub in Deutschland. Seitdem gelten die beiden als vermisst. Wurden sie Opfer eines Verbrechens?
„Es passt einfach nicht zu ihr, sich überhaupt nicht mehr bei meiner Mutter oder mir zu melden“, sagt die Schwester von ihr. „Nein, er hat sich sicherlich nicht freiwillig abgesetzt“, sagt der beste Freund von ihm.
Sie, er: Christina Marko, eine 33-jährige Steirerin, und der Oberösterreicher Roman Streicher (31). Die Zahnarzthelferin und der Steinmetz - seit fast zwei Monaten gelten die beiden als spurlos verschwunden.
Die letzten Lebenszeichen der zwei?
Ein Bekannter des Mannes berichtet, er habe mit dem nun Vermissten am 17. November gechattet. Worüber? „Über Alltägliches. Ich schrieb über eine bevorstehende OP; Roman freute sich auf einen Urlaub mit Christina.“ Fakt ist: Wenige Tage später bestieg das Paar einen Zug nach Amsterdam, wo es eine Woche blieb, um dann nach Deutschland, zunächst nach Düsseldorf, weiterzureisen.
Es passt einfach nicht zu Christina und Roman, unterzutauchen – und sich nicht einmal mehr bei ihren Familien zu melden. Wir befürchten daher, dass den beiden etwas Böses zugestoßen ist.
Freunde des Paares
Wollten nun „ein ganz normales Leben“
Die beiden besuchten dort Freunde, blieben 48 Stunden bei ihnen, berichteten von ihrem Früher, ihrem Jetzt, ihren Plänen: Dass sie in den vergangenen Jahren wiederholt Drogen konsumiert, der Sucht aber mittlerweile abgeschworen hätten - und nun „ein ganz normales Leben“ beginnen wollten. Im Heimatort der Frau, in Bruck an der Mur.
In Berlin verschwunden
Und was erzählten Christina Marko und Roman Streicher noch? Dass sie sich vor der Rückkehr nach Österreich noch Berlin anschauen würden. Tatsächlich dürften sie dann Anfang Dezember dort gewesen sein, die Steirerin suchte jedenfalls um diese Zeit in der Stadt ein Spital auf, um eine Gürtelrose behandeln zu lassen.
Kurz danach meldete sich ihr Partner bei seiner Familie; ihm und seiner Freundin sei ein Rucksack gestohlen worden, all ihr Geld und ihre Ausweise seien darin gewesen, sagte er - bevor das Gespräch abbrach.
In der Gewalt von Verbrechern?
„Das Telefonat“, so Christian Mader vom Verein „Österreich findet euch“, „wurde von einem Handy mit deutscher Nummer geführt, laut Kripo ist sie einer Drückerbande zuzuordnen.“ Einer mafiösen Organisation, die hilflose Menschen mit Schlägen einschüchtert - und in der Folge dazu zwingt, auf der Straße zu betteln. Sind Christina Marko und Roman Streicher also in der Gewalt von Verbrechern? Hinweise zum Verbleib der beiden Abgängigen werden in jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.
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