Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kämpft für die Freiheit der Ungeimpften. Er fordert vom Bund, neben der Aufhebung des Lockdowns für Nicht-Immunisierte, auch weitere Bereiche zu lockern – das am Besten schon ab kommender Woche (die „Krone“ hat berichtet). Corona-Experten sehen das kritisch. „Wir sollten den Höhepunkt der Omikron-Welle abwarten und erst öffnen, wenn es eine klare Tendenz nach unten gibt“, sagte Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems.
Auch Greil rät zur Vorsicht
In einem Interview hatte sich Haslauer am Donnerstag auf Infektiologen Richard Greil berufen. Auf „Krone“-Nachfrage riet aber auch der SALK-Primar zur Vorsicht. „Es braucht einen besonnenen, mehrstufigen Plan, der an Inzidenz und Krankheitsentwicklung gekoppelt ist. Zurzeit ist noch keine Entspannung sichtbar“.
Gutschi fordert ebenfalls Lockerungen
Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) schloss sich Haslauers Forderungen an und will nun auch für die Schulen Erleichterungen: Veranstaltungen und Skikurse sollen wieder möglich sein, außerdem fordert sie eine Lockerung der Maskenpflicht. Die ÖVP-Landeshauptleute Wallner (Vorarlberg) und Platter (Tirol) setzen sich ebenfalls für schnelle Lockerungen ein. Haslauer ist also mit seinem Anliegen nicht allein. Dem Landeshauptmann geht es dabei um „einen Schritt der Handreichung“ und „ein Gespräch auf Augenhöhe“. Haslauer will Ungeimpften so zumindest „Friseurbesuche oder den Kauf eines Wintermantels“ wieder ermöglichen.
ÖVP verliert an Beliebtheit, FPÖ und MFG gewinnen
Laut einer aktuellen Studie eines Grazer Meinungsinstitutes haben Haslauers Beliebtheitswerte in den zwei Pandemie-Jahren um 20 Prozent abgenommen. Auch die ÖVP verlor merklich an Befürwortern. Dafür gewannen impfkritische Parteien wie FPÖ oder MFG an Sympathisanten. Denn: Impfskeptiker gibt es in Salzburg gar nicht so wenige. Jeder fünfte Wahlberechtigte ist nicht immunisiert. Im Hinblick auf die Landtagswahlen im kommenden Jahr scheint aber gerade von dieser Bevölkerungsgruppe sehr viel abzuhängen...
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