Die aktuellen Entwicklungen in Finnland - rund um die geplante Endlagerung von Atommüll in granitreichen Gebieten - alarmieren jetzt auch das Waldviertel. ÖVP-Umweltsprecher Hannes Schmuckenschlager fordert von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Aufklärung und erteilt etwaigen Plänen bereits eine Absage.
Zur Erklärung: Bis zum Jahr 2024 sollen im österreichischen Beirat für die Entsorgung radioaktiver Abfälle, der von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler auf Drängen der EU eingesetzt wurde, Lösungen zu etwaigen Endlagerungen erarbeitet werden. Mehr als 11.200 Fässer radioaktiver Müll sollen somit, laut ersten Berechnungen, für 300 Jahre oder auch länger „sicher“ gelagert werden können.
Planungen angelaufen
Die Vorbereitungen für entsprechende Planungen sind bereits voll angelaufen und in naher Zukunft solle auch über Standorte diskutiert werden, heißt es. Diese Vorgänge versetzen jetzt das Waldviertel in höchste Alarmstimmung, da vor Kurzem auch in Finnland und Schweden etwaige Lagerstätten in Granitgestein als besonders geeignet eingeschätzt und zur Lagerung auserkoren wurden.
Die heimischen ÖVP-Vertreter im Bund zeigen sich kämpferisch: „Bundesministerin Gewessler hat sicherzustellen, dass die befürchtete Inlandslösung für Atommüll im Waldviertel ausgeschlossen bleibt“, betonen Nationalrat und Umweltsprecher Hannes Schmuckenschlager samt Waldviertel-Mandatarin Martina Diesner-Wais.
„Offener Prozess!“
Auf Nachfrage der „Krone“ zeigt sich Florian Berger, Sprecherin der Ministerin, zurückhaltend: „Wir befinden uns in einem offenen Prozess und in dieser Phase ist nicht die Suche nach einem passenden Standort oder die Entscheidung über die Art des Endlagers vorgesehen. Fakt ist aber, man muss eine Lösung für das Zwischenlager in Seibersdorf finden. Es geht hierbei vorrangig um leicht radioaktiven Abfall.“
Die Folgen dieser Überlegungen könnten aber fatal sein. Sollte der sprichwörtliche Damm gebrochen werden, dürften wohl auch die Nachbarn in Tschechien hellhörig werden!
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