„Zu viele, zu teuer“, sagt Tirols Landeshauptmann Günther Platter über die Massentestungen in der Corona-Pandemie. Er fordert daher nun eine Bremse und Gebühren für das Testen.
Auch Tirols LH Günther Platter (ÖVP) begrüßt die Schritte hin zu mehr Normalität und prescht noch in eine andere Richtung vor, was Massentests betrifft. „Die Anzahl der Tests in Tirol und Österreich im Vergleich zu Deutschland spricht eine eindeutige Sprache: Testen schützt nicht vor hohen Infektionszahlen. Ich bin deshalb dafür, nur mehr symptomatische Patienten, Risikogruppen und das Personal von kritischer Infrastruktur zu testen.“ Dazu zwei Zahlen: In Deutschland werden im Schnitt pro Tag 340.000 PCR-Tests durchgeführt, am 27. Jänner waren es in Österreich 860.000. Deutschland hat 83,3 Millionen Einwohner, Österreich knapp neun.
Asymptomatische Personen sollen, betont Platter, nicht mehr getestet werden. „So lange Tests für gewisse Zutritte nötig sind, sollen sie kostenlos sein. Wenn sich das aber ändert, muss das Testen etwas kosten. Wir werden es uns nicht leisten können, jedes Jahr Milliarden für Coronatests auszugeben.“ Allein im Vorjahr wandte Österreich rund 1,8 Milliarden Euro dafür auf.
Ins selbe Horn stößt länger schon Günther Weiss, Innsbrucker Infektiologe und Direktor der Uni-Klinik für Innere Medizin. Auch ihm ist das übermäßige und ungezielte Testen bei uns ein Dorn im Auge. Österreich teste rund zehnmal so viel wie Deutschland - habe aber bezogen auf die Bevölkerung die gleichen Infektionszahlen und Hospitalisierungsraten bzw. Todesfälle. „Dieses ungezielte Testen bringt für die Pandemiebekämpfung eigentlich wenig. Man sollte besser darauf schauen, dass die Menschen die Masken richtig tragen, die Händehygiene und die Abstandsregeln beachten“.
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