„Wir haben viele Ski kaputt machen müssen, damit wir wissen wie’s richtig geht“, sagt Rupert Thurner. Der 57-jährige Tischler aus St. Johann im Pongau baut seit 2011 seine eigenen Latten. Gemeinsam mit Sohn Stefan kreiert er nicht nur Alpin- oder Tourenski, sondern bietet auch Kurse an: Maß-Ski für jedermann.
Die Werkstatt der Thurners in Mühlbach am Hochkönig ist voll mit Ski in unterschiedlichen Längen und Breiten. Noch vor Jahrzehnten gab es in jedem Dorf, das etwas auf seine alpine Wurzeln hielt, Wagner oder Tischler, die Ski selbst produzierten. Große Skimarken wie Atomic oder Blizzard gingen aus diesen kleinen Werkstätten hervor.
Im hinteren Teil der Tischlerei Thurner arbeiten Angestellte an Möbelstücken, vorne werken Vater und Sohn an Holzlatten. „Wir wollen gar nicht groß werden, wird sind klein und fein“, sagt Stefan. 2011 hat Rupert vom Ski-Selbstbau gelesen und gleich einen Kurs in Niederösterreich besucht. Die Leidenschaft war geweckt, die ersten Versuche waren mühsam. „Ich hab dann gleich geschaut, wo ich Materialien herbekomme“, erklärt Rupert. Vor allem bei den Stahlkanten musste er suchen. „Ich hab eine Firma gefunden, die wollte gleich wissen, wie viele Tonnen ich brauche.“ Rupert wollte jedoch nur ein Ski-Paar bauen, mit Stahl in Massen konnte er nichts anfangen. Heute bezieht er die Kanten trotzdem von dort.
Über 1000 Paar Ski und unzählige neue Ideen
Das Holz für das Herz des Skis kommt aus Österreich, das Flachs fürs Innenleben ebenso. In den Kursen bauen Tischler und Kunde gemeinsam den Wunsch-Ski. Am Ende des ersten Tages ist der schon fast fertig, muss über Nacht aber noch in die Presse. Am zweiten Tag bekommen die Bretter ihren Feinschliff. Rund 1000 Paar Ski haben sie bisher finalisiert. Klasse statt Masse, wenn auch um gut 1000 Euro nicht ganz billig. Für die Zukunft gibt es auch schon ein neues Projekt: den „Snowlynx“, eine Mischung aus Tourenski und Schneeschuh.
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